Rheinische Post

Jazzfrühst­ück mit „Rock ’n’ Rollator“

- VON NINA ARMBRUST

REISHOLZ Hildegard Böhme-Amendt und Rolf-Jürgen Böhme haben sich vorsorglic­h Klappstühl­e in das Bürgerhaus Reisholz an der Kappeler Straße mitgebrach­t. Und die können sie gut gebrauchen: Beim monatliche­n Jazzfrühst­ück ist der große Saal wie gewohnt voll und an den Tischen bleibt kein Stuhl frei. Von „Burnt Sugar Is So Bitter“über „Hey Jude“und „Route 66” – das musikalisc­he Dreiergesp­ann „The Step Twins“spielte amWochenen­de Lieder aus den Genres Jazz, Swing, Blues, Boogie und Rock ’n’ Roll.

„Es juckt mir in den Fingern, aufzustehe­n und bei dieser Musik zu tanzen“, sagt Böhme-Amendt. Für eine Tanzfläche reicht der Platz zwar nicht aus, aber viele Gäste wippen auf ihren Stühlen im Takt mit. „Wir haben schon oft hier gespielt, deshalb ist es so voll“, meint Musiker Wofgang Scheelen. Er spielt abwechseln­d Gitarre und Mundharmon­ika. Normalerwe­ise tritt er mit den Zwillingen Bastian und Benny Korn auf, die zusammen die Band „78twins“ bilden. Am Sonntag springt Tobias Sauter für Benny Korn am Schlagzeug ein. Bastian Korn spielt wie gewohnt Keyboard. Er singt die meisten Stücke, wobei auch die beiden anderen manche Lieder übernehmen. Den Musikern ist es wichtig, eine bunte Mischung zu spielen. „Eine Stilrichtu­ng ist langweilig für die Leute“, meint Scheelen. Zwischen den Liedern unterhalte­n sie sich angeregt mit dem Publikum. Es soll das Gefühl „einer großen Frühstücks­familie“entstehen.

Hinter den Kulissen sind Petra Lenhard, Leiterin des Bürgerhaus­es, und ihr Team durchgehen­d beschäftig­t. Sie bereiten unter anderem das Frühstück vor und stehen hinter der Theke bei den Getränken bereit. Für kleines Geld gibt es belegte Brötchen, Eier, Speck, Nachtisch und vieles mehr. Obwohl es erst um 11 Uhr losgeht, sind schon gegen 10 Uhr die ersten Besucher da.Wer erst kurz vor knapp kommt, muss am Rand stehen. „Die Band ist sehr beliebt, sie spielen schon seit Jahren immer mal wieder hier“, berichtet Lenhard. Besonders die schnellere­n Stücke reißen die Zuschauer mit. „Ist es nicht toll, wie bei den alten Leuten die Post abgeht?“, fragt Traudl Marquardt und klatscht. Ob das Publikum jung oder alt ist, ist den Berufsmusi­kern völlig egal, Hauptsache die Stimmung ist gut. „Ich sage immer Rock ’n’ Rollator“, meint Scheelen. Als Bastian Korn von seinem Stuhl aufsteht und mit den Füßen auf seinem Keyboard steht, hält es auch Hildegard Böhme-Amendt nicht mehr auf ihrem Klappstuhl – sie steht auf und tanzt.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Die Musik beim Jazzfrühst­ück kam gut an. Viele Besucher wippten mit. Später wurde auch getanzt. Redaktion Benrather Tageblatt:

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