Handspiel-Wirrwarr beschäftigt Regelhüter
Nach dem Durcheinander in der Bundesliga soll es nun Änderungen geben.
BERLIN (dpa) Nach den hitzigen Diskussionen in der Bundesliga ruhen die Hoffnungen für eine Klärung des großen Handspiel-Wirrwarrs auf den Regelhütern des Weltfußballs. Eine von Trainern, Spielern und Fans ersehnte grundsätzliche Lösung wird es aber wohl auch beim nächsten Treffen des International Football Association Boards am 2. März im schottischen Aberdeen kaum geben.
Auf der Tagesordnung des Gremiums mit je vier Vertretern der Fifa und der britischen Fußballverbände unter dem Punkt 2.c„Regel 12 Fouls und unsportliches Betragen: Handspiel“steht das Thema noch unter der Diskussion über eine mögliche Änderung des Schiedsrichterballs. Bewusst sind sich die Fußball-Funktionäre über die Brisanz aber durchaus. Nach ihrem Treffen (Annual Business Meeting/ABM) im November hieß es in einer IFAB-Mitteilung: „Einer der am meisten diskutierten Bereiche der Spielregeln ist Handspiel. Der ABM hat die Erwartungen der Fußballakteure gebührend zur Kenntnis genommen.“Ob diese Haltung in Aberdeen zum großen Regel-Befreiungsschlag führt, scheint somit fraglich. Klar ist derzeit nur: Tore, die egal auf welche Weise mit der Hand erzielt werden, gelten künftig nicht.
Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, liegt dem Gremium ein Reformpapier vor, dass die bislang in den Fußball-Regeln erwähnten drei Hand-Kriterien auf zwölf ausweitet. Eine endgültige Klärung wäre aber auch damit nicht gesichert. Diese wäre ob der Vielfalt der Spielsituationen möglicherweise nur denkbar, wenn jedes Handspiel strafbar wäre.„Es wird da keine abschließende Meinung geben“, sagte Deutschlands WM-Schiedsrichter Felix Brych zur Hand-Auslegung in einem Interview der Februar-Ausgabe des Magazins„11Freunde“.„Wir reagieren sogar auf den Zeitgeist. In meiner Karriere ist bestimmt fünf Mal die Auslegung verändert worden.“
Am vergangenen Wochenende war es zu mehreren strittigen Szenen gekommen – eine klare Linie war dabei in der Auslegung nicht erkennbar. Beim Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und RB Leipzig (1:3) hatte es einen Elfmeter für die Schwaben nachVideobeweis wegen Willi Orbans Handspiel gegeben. Auf Schalke wurde ein Handelfmeter für Freiburg nach Intervention des Videoschiedsrichters (VAR) zurückgenommen. Und inWolfsburg hatte der VAR mit eingegriffen und für einen Handelfmeter des VfL gesorgt.
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