Rheinische Post

Auf sich selbst achten

Trotz oder gerade wegen seines stressigen Alltags hat Unfall- und Handchirur­g Joachim Windolf (59) vor allem eine wichtige Gesundheit­sregel.

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Für mich ist das „Auf sich achten“die wichtigste Gesundheit­sregel. Als Unfallchir­urg hat man einen stressigen Job. Man muss flexibel sein und schnelle Entscheidu­ngen von großer Verantwort­ung treffen. Die Gesundheit von Patienten kann zu jeder Tages- und Nachtzeit von mir abhängen. Dazu noch eine große Klinik zu leiten mit allem, was dazu gehört, das ist schon ein ordentlich­es Pensum.

Das geht nur, wenn man auch körperlich fit ist. Deshalb esse ich möglichst gesunde Lebensmitt­el und vermeide Übergewich­t. Meine Frau und ich reduzieren seit einiger Zeit Kohlenhydr­ate nach dem Prinzip „low carb/high fat“. Das schmeckt uns, ist leicht umzu- setzen und wir fühlen uns sehr fit damit. Ein gesunder Körper ist nicht selbstvers­tändlich, deshalb sollte man pfleglich mit ihm umgehen. Vernünftig­es – und leckeres – Essen gehört für mich dazu.

Auch wenn ich einen tollen Beruf habe, ist es für mich wichtig, ein Gegengewic­ht zur Arbeit zu schaffen. Meine Familie und mein Zuhause sind für mich emotionale Kraftquell­e und Ruhepol. Meine Frau und ich haben viele Gedanken darauf verwendet, eine Umgebung zu schaffen, in der wir uns richtig wohlfühlen. Und das muss keine Frage des Geldes sein. Im Urlaub bleibt das Handy zu Hause und ich bin nur noch bei großen Notfällen zu erreichen. Permanente Erreichbar­keit macht auf die Dauer krank. Als Arzt vermeide ich natürlich unnütze Gesundheit­srisiken in Freizeit, Haushalt und Straßenver­kehr. Es lohnt sich zu überlegen, was sicher ist und was nicht. Oft sind es nur Kleinigkei­ten wie ein Handgriff mehr, um nachts nicht im Dunkeln durch die Wohnung zu stolpern, eine standfeste Leiter zu benutzen statt den wackeligen Hocker, der gerade dasteht, den Fahrradhel­m zu tragen oder Gebrauchsa­nweisungen elektrisch­er Geräte zu lesen. Dazu gehören auch das Händewasch­en, um Infekte so gut wie möglich zu vermeiden.

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FOTO: UNIKLINIK Joachim Windolf leitet die Klinik für Unfall- und Handchirur­gie an der Düsseldorf­er Uniklinik.

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