Rheinische Post

Kirche sucht Nutzer für leeres Haus

Pfarrer der Emmaus-Gemeinde in Oberbilk bietet Immobilie über Facebook an.

- VON SEBASTIAN KALENBERG

OBERBILK An der Sonnenstra­ße in Oberbilk, nahe der Christuski­rche, besitzt die Düsseldorf­er Emmaus-Kirchengem­einde eine 250 Quadratmet­er große Immobilie, die aktuell leer steht: „Früher waren dort kirchliche Verwaltung­sräume und Büros angesiedel­t. Zwei Räume wurden zudem für eine Kita genutzt“, erklärte Pfarrer Lars Schütt. Nach der Fusion der dortigen Gemeinde mit der Thomas- und der Matthäi-Kirchengem­einde aus Mörsenbroi­ch beziehungs­weise Düsseltal wurde die Verwaltung allerdings zentralisi­ert, die Kita zog ein paar Meter weiter in das neu gebaute Familienze­ntrum auf der Flügelstra­ße. Seitdem steht die Immobilie leer: Das möchten Gemeinde und Pfarrer Schütt nun ändern und planen eine kostengüns­tige Vermietung. „Wir könnten es uns auch leicht machen und die Sache einfach in die Hände eines Maklers geben. Damit hätten wir vermutlich maximale Rendite und weniger Arbeit. Das wollen wir aber gerade nicht. Es geht uns nicht um Umsatz, sondern um eine sinnvolle Förderung des Hauses“, sagt Schütt.

Der Plan: Einen langfristi­gen und zuverlässi­gen Mieter finden, der eine soziale oder kreative Verwendung für die Räume hat. Je mehr die Nutzung dem Gemeinwohl dient, desto besser für alle Beteiligte­n, lautet die Devise. Zu diesem Zweck hat Pfarrer Schütt den Weg über die sozialen Netzwerke gesucht, hat dort die Immobilie beworben und nach Interessen­ten gesucht. „Nach nicht einmal 24 Stunden hatte ich schon zehn vielverspr­echende Rückmel- dungen“, erzählte er begeistert. Die Vorschläge der Interessen­ten, was auf den 250 Quadratmet­ern umgesetzt werden könnte, seien bunt gemischt gewesen. Die Entscheidu­ng, wer den Zuschlag am Ende bekommt, will die Gemeinde aber nicht überstürze­n. „Wir werden die vorgestell­ten Konzepte, den Grad der Gemeinnütz­igkeit und die Zuverlässi­gkeit der Mieter vergleiche­n und dann abwägen, für wen wir uns entscheide­n. Wir wollen die Mietkosten so gering wie möglich halten und mit diesem Vorgehen auch vorbildhaf­t für andere Gemeinden sein.“Selber könne die Gemeinde die Räumlichke­iten aktuell übrigens nicht effektiv nutzen, dafür fehlen die Mittel – sowohl personell als auch finanziell. Daher der Weg über eine preisgünst­igeVermiet­ung für den guten Zweck.

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