Konzert-Auftakt zum Chorjubiläum
Elf Profi- und Laien-Musiker entwickelten beim Konzert „Elf für ein Halleluja“kraftvolle und zarte Klänge in der Kirche St. Antonius. Der Kirchenchor in Hassels feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.
HASSELS Trotz herrlichen Sonnenscheins war das Kirchenschiff von St. Antonius am Sonntagnachmittag sehr gut gefüllt. Zahlreiche Musikfreunde hatten sich locken lassen vom verheißungsvollen Titel des ersten Kirchenkonzertes im neuen Jahr: „Elf für ein Halleluja“. 1918 wurde in Hassels eine erste Notkirche eingerichtet und ein Jahr später begann die Kirchenmusik. Vor diesem Hintergrund setzte Kantor Johannes Koop einen ersten Akzent. Das war ein Konzert mit Musik für Instrumente und Gesang, wie es im Untertitel hieß; der Haupttitel erschloss sich den Zuhörern, wenn sie die Mitwirkenden zählten: Zehn Instrumentalisten und eine Sängerin.
Mit kraftvollen Paukenschlägen, die mit Trompeten-, Klarinettenund Orgelklängen vom Gewölbe auf die Hörer niederprasselten, eröffneten sechs Musiker auf der Orgelempore den Klangrausch. Die Ouvertüre zu Henry Purcells Oper„The Fairy Queen“ließ das atemlos lauschende Publikum am Ende erstmal durchatmen. Mit Händels„Süßer Blumen Ambraflocken“trat dann Daniela Bosenius mit glockenreinem Sopran in Erscheinung, begleitet von Klarinette, Violoncello und Orgel.
Dass man bei der Programmfindung keine Angst vor musikalischen Brüchen hatte, zeigte „Miserlou“von Quadro Nuevo. Mit viel Spielfreude waren Xylophon, Akkordeon, Sopran-Saxophon, Klarinette und Kontrabass zu hören: wohltuend
zartere Klänge. Ebenfalls ruhig und fein musiziert mit Cello und Orgel war „A Thousand Years“zu hören.
Laut erklang der Ruf des Trompeters in die Schlacht bei „Call to Glory“von Bert Truax; offen blieb, welchen Preis man für Schlachtenruhm zahlt. Die Antwort kam im übertragenen Sinne mit Gabriel Faurés „Pie Jesu‘“aus seinem Requiem, diesmal von Saxophon, Xylophon und Orgel feinsinnig interpretiert. Janequins Madrigal „Le chant des oiseaux“vom Klarinetten-Quartett hätte eine Spur mehr an Tempo und Dynamik vertragen können. Wunderschön breitete Daniela Bosenius den romantischen Klang von Delibes‘„Blumen-Duett“mit Simone Klein-Wolff (Klarinette) und Johannes Koop (Orgel) aus.
Im letzten Teil des Konzertes gab es schließlich Händels „Hallelujah“, wobei die ständigen Registerwech- sel der Sängerin grenzwertig waren. Das machte Daniela Bosenius aber wett in der von allen Übrigen zu lautstark dargebotenen „Finlandia“von Jean Sibelius: Bosenius zeigte hier, was feine Stimme und sauberer Klang bedeuten.
Wegen der bei den Stücken ständig wechselnden Besetzungen hier die Akteure und ihre Instrumente: Hilary Coleman, Annette Hamann, Simone Klein-Wolff und Gaby Maaß (Klarinetten); Gernot Kubanek (Trompete, Flügelhorn); Tobias Wolff (Trompeten, Horn, Sopransaxophon); Thomas Hartmann (Kontrabass); Nico Potzkai (Akkordeon, Percussion); Philipp Maaß (Cello, Pauken, Percussion); Daniela Bosenius (Gesang); Johannes Koop (Orgel und Gesamtleitung). Großer Applaus und Bravi waren der Dank für eine erfrischende musikalische Leistung.