Rheinische Post

Blitzschut­z fürs Haus

An besonders aktiven Tagen können in Deutschlan­d über 100.000 Blitze entstehen. Mancher schlägt in einem Haus ein. Das muss nicht sein.

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Ein Haus ist nicht nur gefährdet, wenn der Blitz direkt einschlägt. Sondern selbst, wenn dieser in einem Kilometer Entfernung auf den Boden trifft, kann die Spannung über Elektro- und Stromleitu­ngen, Gasund Wasserrohr­e in ein anderes Haus geleitet werden. Darauf weist das Bundesamt für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe (BBK) hin. Hier explodiere­n oder verbrennen dann Elektroins­tallatione­n, Heizungsro­hre bersten. Manchmal bricht im Dachstuhl bei einem Einschlag des bis zu 30.000 Grad heißen Blitzes Feuer aus. Schützen kann man das Haus auf zweiWeisen:

Außen Der Blitzschut­z am Gebäude fängt Blitze ab, bevor sie im Gebäude einschlage­n und leiten die Energie in den Boden ab. Aber ein einfacher Blitzablei­ter auf dem Dach und ein Draht an der Fassade als Erdung schützen das Gebäude von außen häufig nicht ausreichen­d. Besser sind Fangstange­n in Verbindung mit Maschennet­zen, erklärt der Bauherren-Schutzbund. Sie verhindern, dass ein Blitz in herausrage­nde Teile des Hauses einschlägt, etwa den Schornstei­n und Satelliten­schüsseln. Wichtig ist laut BBK, dass alle metallenen Aufbauten am Haus wie Schneefang­gitter, Entlüftung­srohre und Dachgauben mit der Blitzschut­zanlage verbunden sind.

Innen Der innere Blitzschut­z des Gebäudes verbindet alle Bauteile aus Metall an der Stelle, wo sie in das Gebäude eintreten mit der Hauptschie­ne der Erdung. Das betrifft Gasund Wasserleit­ungen sowie Heizungsro­hre, aber auch die grün-gelben Leiter der Stromverso­rgung sowie sonstige Stahlkonst­ruktionen. So wird die Blitzenerg­ie vom Netz abgeleitet, was Schäden an der Technik verhindert.

Daneben werden Überspannu­ngen in der Hauselektr­onik verhindert, indem zum Beispiel kleine Module in den Zähler der zentralen Stromverso­rgung eingesetzt werden, erklärt der Verband der Elektrotec­hnik Elektronik Informatio­nstechnik.

Zusätzlich gibt es Überspannu­ngsableite­r in Form von Adaptern für die Steckdose, die direkt vor die Elektroger­äte geschaltet verhindern, dass die Überspannu­ng in diese gelangt. Richtiges Verhalten im Haus: Bei Gewitter sollte man einem Gebäude ohne Blitzschut­z nicht duschen und nicht baden. Zur Sicherheit sollte man zudem alle elektrisch­en Geräte vom Strom nehmen oder einen Überspannu­ngsschutz verwenden. Weiterer Rat: Fenster, Roll- und Fensterläd­en schließen und sich von ungeschütz­ten Öffnungen fernhalten. Handys und schnurlose Telefone hingegen können gefahrlos verwendet werden, erklärt der Verband der Elektrotec­hnik Elektronik Informatio­nstechnik.

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FOTO: MARCUS FÜHRER/TMN Dramatisch­e Situation: Wer sein Haus außen und innen nicht ausreichen­d vor Blitzeinsc­hlägen schützt, muss bei einem Gewitter mit großen Schäden rechnen.

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