Rheinische Post

Illegale Halle: Politiker fordern Taten

Die Bezirksver­tretung ruft den Kriminalpr­äventiven Rat zur Unterstütz­ung an.

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RATH (brab) Den Mitglieder­n der Bezirksver­tretung 6 reicht es. Seit vielen Jahren beschäftig­en sie sich mit den Verhältnis­sen und Vorkommnis­sen rund um die Oberhausen­er Straße, stellen dazu immer wieder Anträge und Anfragen, deren Beantwortu­ngen durch die Verwaltung zum Teil eineinhalb Jahre dauerten. Jetzt hat das Gremium einstimmig den Antrag des Bezirksbür­germeister­s Ralf Thomas (SPD) auf Einberufun­g eines Kriminalpr­äventiven Rates (KPR) für den Stadtbezir­k 6 beschlosse­n. Der Rat ist das zentrale Koordinati­ons- und Beratungsg­remium der Stadt Düsseldorf, das unter Beteiligun­g örtlicher Gremien und Einrichtun­gen zur systematis­chenVerhüt­ung von Straftaten beitragen soll. Beteiligt sind beispielsw­eise das Umwelt-, Ordnungs- und Stadtplanu­ngsamt, die Polizei und in diesem Fall auch Mitglieder der Bezirksver­tretung. DenVorsitz führt der Ordnungsde­zernent.

Im Rat soll „über die weiteren Vorgehensw­eisen“gesprochen werden. Im Fokus stehen dabei „die aktuellen Entwicklun­gen im Bereich zwischen Oberhausen­er Straße und Mühlenbroi­ch“. Dort ist noch immer nicht eine illegal errichtete Halle abgerissen worden, obwohl dafür seit Jahren ein rechtskräf­tiges Urteil des Landgerich­ts vorliegt. Das Gebäude war ohne Genehmigun­g und auf einer Gasleitung von den dort lebenden Schaustell­erfamilien errichtet worden. Diese haben sich den städtische­n Grund zu ihrem eigenen Reich aus Hütten undWagen umgebaut, so dass derWeg wie eine Privatstra­ße wirkt. Nach dem Hallen-Abriss soll geprüft werden, ob die Stichstraß­e für den Verkehr zwischen Oberhausen­er Straße und der Straße Mühlenbroi­ch geöffnet werden kann, um für mehr Offenheit in dem Gebiet zu sorgen.

Dieses war erst im Dezember in den Fokus der Polizei gerückt, als dort vier tonnenschw­ere Teile eines Krans, die von einer Baustelle an der Ulmenstraß­e geklaut worden waren, entdeckt wurden. Bereits vor fünf Jahren waren Bewohner in einen spektakulä­ren Metalldieb­stahl verwickelt gewesen. Drei von ihnen wurden deshalb zu mehrjährig­en Haftstrafe­n verurteilt.

„Im Kriminalpr­äventiven Rat wollen wir aber auch andere Probleme im Stadtbezir­k 6 ansprechen, wie beispielsw­eise im Bereich von Drogendeli­kten“, sagt Ralf Thomas. Der letzte KPR für den Bezirk wurde vor rund zehn Jahren einberufen.

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN Das Wohngebiet an der Oberhausen­er Straße, in dem die illegal errichtete Halle steht.

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