Wem Klempner zu leicht ist
Einen richtig harten Job üben Industrietaucher aus, die unter Wasser ihrem Handwerk nachgehen.
Viele Menschen beschweren sich über ihren „ach so harten“Job, aber wissen gar nicht, was die wirklich harten Jobs in Deutschland sind. Einer davon ist der Beruf des Industrietauchers. Diese Spezialisten sind dort zur Stelle, wo der normale Handwerker nicht hinkommt: unter Wasser.
Industrietaucher sind grundsätzlich Handwerker, allerdings sind sie für Probleme an mit Wasser gefüllten Anlagen zuständig, wie sie zum Beispiel in einer Gasanlage oder mit Gülle gefüllten Tankanlagen auftauchen können. Wegen der sehr heißen oder auch mal sehr kalten Temperaturen ist es ein körperlich anstrengender Job. Hinzu kommt, dass die Gewässer, in denen sie tauchen, dickflüssig und teilweise belastet sind. Das erschwert die Arbeit zusätzlich.
Vor jedem neuen Einsatz muss alles gründlich geplant werden. Die Taucher müssen den Plan der Anlage, in der sie tauchen, auswendig können, da im Inneren nur Dunkelheit herrscht. Die Spezialisten müssen sich mit dem Team absprechen, wie lange sie im Inneren der Anlage bleiben. Auch die Anreise zum Standort der Anlage muss gut vorbereitet werden, da die Industriearbeiter meistens über ganz Europa hinweg als Experte angefragt werden.
Um Industrietaucher zu werden, braucht es nicht nur eine Ausbildung zum Taucher, sondern auch ein erlerntes Handwerk. Viele sind in ihrem vorigen Beruf Schweißer oder Maurer gewesen. Einige Jahre oberirdische Berufserfahrung sind gern gesehen, bevor umgesattelt wird.
Die Ausbildung zum Industrietaucher dauert dann zwei Jahre. Man lernt die Tauchgrundlagen, wie man richtig mit Tauchwerkzeug umgeht und übt das Arbeiten unter Wasser. Es wird viel Wissen aus dem technischen Bereich verlangt, weil die Taucher auch ihre Arbeitsgeräte beherrschen müssen, und Wissen um die Rechtsvorschriften. Dies nimmt viel Zeit in Anspruch. Insgesamt umfasst die Ausbildung rund 300 Fachunterrichtsstunden und 200 Tauchstunden.