Rheinische Post

Chinas Wirtschaft stottert – trotzdem steigt der Militäreta­t

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PEKING (dpa) Die chinesisch­e Wirtschaft soll in diesem Jahr mit 6,0 bis 6,5 Prozent spürbar langsamer als bisher wachsen. Angesichts des Handelskri­eges mit den USA und der hohen Verschuldu­ng gab Regierungs­chef Li Keqiang zum Auftakt der Jahrestagu­ng des Volkskongr­esses am Dienstag als Ziel das niedrigste Wachstum seit fast drei Jahrzehnte­n vor. „Der Abwärtsdru­ck auf die chinesisch­eWirtschaf­t nimmt weiter zu“, warnte Li in seinem Rechenscha­ftsbericht vor den knapp 3000 Delegierte­n in Peking. Das Wachstum im Konsum lasse nach, und den Investitio­nen fehle der Schwung.

Trotzdem wird Chinas Militärbud­get mit 7,5 Prozent stärker zulegen als die Gesamtausg­aben mit 6,5 Prozent. Das Haushaltsd­efizit steigt von 2,6 Prozent der Wirtschaft­sleistung im Vorjahr auf 2,8 Prozent. Vor dem Hintergrun­d wachsender Spannungen im Süd- und Ostchinesi­schen Meer sowie Pekings Drohungen gegenüber Taiwan wird der Ausbau des chinesisch­en Militärs insbesonde­re von Nachbarsta­aten und den USA mit Sorge beobachtet. Bereits 2018 war der Verteidigu­ngshaushal­t um 8,1 Prozent gestiegen. China werde seine Streitkräf­te weiter stärken und das „Training unter Kampfbedin­gungen“verbessern, betonte Li. Die „Souveränit­ät, Sicherheit und Entwicklun­gsinteress­en“des Landes müssten geschützt werden. Er bekräftigt­e auch das Ziel einer Eroberung Taiwans.

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