Rheinische Post

Doping-Kronzeuge Dürr in Österreich festgenomm­en

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INNSBRUCK (dpa) Der ehemalige Ski-Langläufer und Aufdecker des aktuellen Doping-Skandals, der Österreich­er Johannes Dürr, ist festgenomm­en und verhört worden. Sein Rechtsanwa­lt Michael Lehner bestätigte das am Dienstag. „Genaues weiß ich über den Grund der Festnahme nicht“, sagte Lehner. Die Staatsanwa­ltschaft Innsbruck hatte zunächst nur mitgeteilt, dass neue Ermittlung­sergebniss­e die Festnahme erfordert hatten. Der 31 Jahre alte ehemalige Weltklasse-Athlet hatte mit seinen Aussagen in einer ARD-Doping-Dokumentat­ion und seinem Eigenblut-Geständnis zur Aufdeckung des kriminelle­n Netzwerkes um den Erfurter Sportarzt Mark S. beigetrage­n. Nach den Razzien bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld und in Thüringen waren unter anderem fünf Langläufer in den Fokus der Ermittler gerückt. Sie haben alle Blutdoping gestanden.

Bei der am Donnerstag beginnende­n Biathlon-WM erwartet Österreich­s deutscher Trainer Ricco Groß keinen Doping-Skandal bei seinen Sportlern: „Dadurch, dass wir die ganze Zeit zusammen trainieren, zusammen gearbeitet haben, kann ich mir das nicht vorstellen.“Der fünfmalige Olympiasie­ger Martin Fourcade hingegen rechnet mit weiteren Enthüllung­en im Biathlon: „Ich wäre nicht überrascht, wenn hier in Östersund wieder Doper entdeckt werden. Wenn es in anderen ähnlichen Sportarten passiert, kann es hier natürlich auch passieren.“

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