Rheinische Post

Politik muss an die Uhrzeiten ran

- helene.pawlitzki@ rheinische-post.de

Gleich und Gleich gesellt sich gern. Ist ein System von einer bestimmten Sorte Mensch geprägt – seien es Männer, Zyniker oder Hundebesit­zer –, dann hat es jeder schwer, der anders ist. Das ist ein Problem: Heterogene Gruppen sind anstrengen­d, aber auch kreativer und effiziente­r. Durchmisch­ung ist wünschensw­ert. Auch in der Kommunalpo­litik.

Eine gesetzlich­e Frauenquot­e ist schwer mit dem Grundsatz freier Wahlen vereinbar. Es geht aber auch anders: Dass beispielsw­eise SPD und Grüne selbst auf Parität achten, ist lobenswert. Dass sich Liberale und Konservati­ve damit schwer tun, ist verständli­ch. Sie müssen dann aber um so mehr dafür kämpfen, dass ihren Parteien vermehrt Frauen beitreten und diese Frauen auch Chancen auf Spitzenämt­er und Listenplät­ze haben.

In jedem Fall muss die Kommunalpo­litik dringend darüber nachdenken, ihre Arbeitszei­ten anzupassen. Damit nicht nur Frauen, sondern auch Arbeitnehm­er, pflegende Angehörige und Väter Lust haben, sich zu engagieren.

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