Politik muss an die Uhrzeiten ran
Gleich und Gleich gesellt sich gern. Ist ein System von einer bestimmten Sorte Mensch geprägt – seien es Männer, Zyniker oder Hundebesitzer –, dann hat es jeder schwer, der anders ist. Das ist ein Problem: Heterogene Gruppen sind anstrengend, aber auch kreativer und effizienter. Durchmischung ist wünschenswert. Auch in der Kommunalpolitik.
Eine gesetzliche Frauenquote ist schwer mit dem Grundsatz freier Wahlen vereinbar. Es geht aber auch anders: Dass beispielsweise SPD und Grüne selbst auf Parität achten, ist lobenswert. Dass sich Liberale und Konservative damit schwer tun, ist verständlich. Sie müssen dann aber um so mehr dafür kämpfen, dass ihren Parteien vermehrt Frauen beitreten und diese Frauen auch Chancen auf Spitzenämter und Listenplätze haben.
In jedem Fall muss die Kommunalpolitik dringend darüber nachdenken, ihre Arbeitszeiten anzupassen. Damit nicht nur Frauen, sondern auch Arbeitnehmer, pflegende Angehörige und Väter Lust haben, sich zu engagieren.