Rheinische Post

Eine kulinarisc­he Entdeckung­sreise

Aus dem „Dr. Kosch“ist das „Dit on Dat“geworden. Die Speisekart­e ist klein, die Gerichte überzeugen jedoch durch große Kreativitä­t.

- VON BIRGIT WANNINGER RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Auto

Es hat sich wenig geändert in dem kleinen Restaurant an der Gerresheim­er Straße, seit es einen neuen Besitzer hat. Der Schriftzug an der Tür fehlt zwar noch, aber das „Dit on Dat“ist inzwischen längst eine Marke und hat seinen eigenen Stil. Das betrifft sowohl die Einrichtun­g als auch das Kulinarisc­he.

Vergangene­s Jahr haben Galal El-Sherif und Adrian Munoz das Lokal mit maximal 30 Plätzen von Volker Drkosch übernommen. Er war mit seinem „Dr. Kosch“an die Roßstraße gezogen. Der Sternekoch hatte vor drei Jahren die ehemalige Pommes-Bude gründlich renoviert. So fällt der Blick auch heute beim Betreten des Restaurant­s sofort auf die Backsteinm­auer. AndereWänd­e sind weiß, so dass der Gast sich ganz auf das Essen konzentrie­ren kann. Und wenn er an der Bar sitzt, kann er Küchenchef und Inhaber El-Sherif und seinem Souschef Rainer Lohmann sogar auf die Finger schauen.

Es ist familiär im „Dit on Dat“, dafür sorgt der zweite Inhaber Adrian Munoz. Er ist für den Service und den Wein zuständig. Und da hat der Katalane und Barcelona-Fan ein Faible für spanische Weine. In dem Restaurant herrscht eine lockere Atmosphäre, da kommt man schnell in Kontakt mit den Gästen am Nachbartis­ch, aber auch mit dem Mann hinter der Theke. El-Sherif hat alles im Griff und kann dennoch mit den Gästen plaudern. Er und Munoz sind alte Hasen in der Düsseldorf­er Gastronomi­e, arbeiten schon lange zusammen. El-Sherif war lange im alten Olio und ist auch mal Mitinhaber des „Em Brass“an der Moltkestra­ße gewesen.

Stolz berichtet El-Sherif, dass er den Namen kreiert hat. Auch den von„Dit on Dat“, wobei erWert darauf legt, dass es sich nicht um die rheinische Übersetzun­g „Dies und Das“handelt, sondern das„on“englisch sei, als „dies auf das“gemeint. Das entspricht einem Teil der Küchenphil­osophie, erst dieses, dann jenes zu probieren. Dabei geht es wie in dem Sprachmix quer durch die Länder. El-Sherif ist halb Ägypter, halb Deutscher und dies wiederum macht sich in seinen Kompositio­nen bemerkbar.

Die Karte ist klein, aber fein und besteht aus rund 20 Gerichten. Die aber haben es geschmackl­ich in sich und wechseln regelmäßig, einige sogar täglich. Das kommt drauf an, was der Markt hergibt, und es kommt auf El-Sherif an. Bei unserem Besuch waren wir begeistert von der Kompositio­n der Jakobsmusc­heln auf einem fein abgeschmec­kten Blumenkohl-Püree mit Rote-Bete-Soße (15,50 Euro). Am nächsten Tag hatte der Maître es schon abgewandel­t. Statt Blumenkohl gibt es jetzt Fuhl (ägyptische Bohnen), verfeinert mit Kumin, Limette und Koriander. Uns gefiel die Fischsuppe (ab 14,50 Euro), die es als große und kleine Portion mit viel Einlage gibt, ebenso wie das Ceviche von der Do- rade „mal anders“(13 Euro), nämlich asiatisch. Dafür war der Kalbstafel­spitz (24,50 Euro), wenn er nicht kurz gebraten wäre, fast traditione­ll mit den wunderbare­n Wirsing-Kartoffeln, wobei das Gemüse noch schön knackig war. Winter-Kabeljau mit Serano-Schinken und Linsen (24,50 Euro) oder Vitello (ohne Thunfischc­reme) auf Humus (14,50 Euro), die Küche im „Dit on Dat“ist einfallsre­ich und schickt den Gau-

bis zum Wehrhahn, dort gibt es Parkhäuser

men immer wieder auf neue Entdeckung­sreisen – wunderbar.

Nur bei den Softshell-Crabs, den Weichschal­en-Krebsen, macht El-Sherif keine Kompromiss­e. Da mag er es puristisch. Er frittiert die Krebse nur kurz, damit sie ihren Eigengesch­mack behalten, und der Feinschmec­ker sie mit allem Drum und Dran essen kann. Ein kulinarisc­hes Highlight, wenn die Krebse auf der Karte stehen.

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Adrian Munoz, einer der Inhaber vom „Dit on Dat“, zeigt hier seine kulinarisc­he Kreation Sashimi.

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