Rheinische Post

Klassenräu­me nicht genutzt

- Christoph Kania Wersten

Sehr verwundert war ich, dass immer wieder davon berichtet wurde, wie Eltern und andere Engagierte das massive Fehlverhal­ten der Stadt ausgleiche­n und auf private Initiative und vor allem Kosten Schulräume renovieren. Noch mehr gewundert hat mich, dass darüber nicht kritisch berichtet, sondern vielmehr der Anschein erweckt wurde, als sei das so in Ordnung. Das ist es nicht! Und jetzt muss ich erfahren, dass die Stadt sich in einer Plakatkamp­agne damit brüstet, was sie doch alles in die Schul-Infrastruk­tur investiere. Die von Eltern wahrgenomm­ene Realität sieht allerdings anders aus: Unterricht­sräume werden nicht mehr geputzt, dringend notwendige Reparature­n werden nicht durchgefüh­rt, die so genannte Digitalisi­erung ist blanke Theorie (Tablets im Schrank sind Marketing). Lehrer müssen mit vor- sintflutli­cher Ausstattun­g arbeiten. Für Ganztag und Inklusion fehlen Fachkräfte; nicht zuletzt wegen der unzureiche­nden Bezahlung. Wann hat die Augenwisch­erei denn endlich ein Ende? Wann versteht die Politik, dass es nicht heißen kann „kleine Kinder: kleines Geld“. In Deutschlan­d muss in die Bildung investiert werden.

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