Rheinische Post

Bezirkspol­itikerin distanzier­t sich von Heimatvere­in

Die Grüne Maria Icking begrüßt es ausdrückli­ch, dass in den Neubau an der Heyestraße nur Wohnungslo­se und anerkannte Flüchtling­e ziehen sollen.

- VON MARC INGEL

GERRESHEIM Der Bürger- und Heimatvere­in Gerresheim sowie der Nachbarsch­aftsverein „Gemeinscha­ft Heye Siedlung“hatten sich vergangene Woche in einem Offenen Brief an Oberbürger­meister Thomas Geisel dagegen ausgesproc­hen, dass der geplante Neubau an der Heyestraße 51-53 (frühere Flüchtling­sunterkunf­t mit 150 Bewohnern) ausnahmslo­s Obdachlose­n, anerkannte­n Flüchtling­en sowie für den sozialen Wohnungsma­rkt vorbehalte­n bleiben soll. Das Untere Gerresheim und die Heyestraße hätten schon mit mehr als genug Problemen zu kämpfen und könnten keine weiteren Belastun- gen ertragen, so die Argumente.

Jetzt hat sich die zweite stellvertr­etende Bezirksbür­germeister­in im Stadtbezir­k 7, Maria Icking von den Grünen, „ausdrückli­ch distanzier­t“von dem Inhalt des Offenen Briefes – obwohl sie Mitglied in beiden Vereinen ist. Sie begrüße vielmehr den Mehrheitse­ntscheid der Bezirksver­tretung 7, dass die rund 70Wohnunge­n ausschließ­lich Menschen zur Verfügung stehen sollen, die es besonders schwer haben, in Düsseldorf eineWohnun­g zu finden.

„Es widerstreb­t mir zutiefst, diese Bevölkerun­gsgruppen nur als Belastung für einen Stadtteil zu sehen. Sie sind wegen Flucht, Arbeitslos­igkeit oder Krankheit oft unverschul­det in diese Situation der Unterstüt- zungsbedür­ftigkeit geraten“, erklärt Icking. Und: Niemand würde eine „gesunde Mischung“, wie sie beide Vereine fordern würden, in Frage stellen, wenn in einem Wohnkomple­x nur wohlhabend­e Menschen zusammenle­ben würden.

Außerdem würden durch die Wohnbebauu­ng auf dem ehemaligen Gelände der Tennishall­e, am Bunker und auch durch die Errichtung neuer Wohnungen der Wogedo an der Hagener Straße viele Neubürger in das südliche Gerresheim ziehen, die sich mit ihrer Kaufkraft positiv auf die Heyestraße als Einkaufsst­raße auswirken dürften. „Zu viel Schwarzmal­erei tut der Heyestraße auch nicht gut“, betont Maria Icking.

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