Rheinische Post

Fortuna bei der Schießbude der Rückrunde

Die Düsseldorf­er spielen am Samstag bei Mainz 05, das in den zwölf Partien der Rückrunde 28 Gegentore kassiert hat.

- VON FALK JANNING

Das Spiel

Mainz 05 ist nach schwachen Rückrunden­spielen auf der Suche nach einem versöhnlic­hen Abschluss und will am Samstag (15.30 Uhr, Opelstadio­n) im Spiel gegen Fortuna den Klassenerh­alt auch rechnerisc­h klar machen. Fünf Spieltage vor Saisonende hat die Truppe zwölf Punkte Vorsprung auf den Relegation­splatz, den der VfB Stuttgart belegt. Um alle theoretisc­hen Zweifel am Ligaverble­ib zu beseitigen, müssen die 05er einen Punkt mehr holen als der VfB, der in Augsburg antritt. Fortuna hat als Zehnter vier Punkte mehr auf dem Konto als Mainz und den Klassenerh­alt bereits in der vergangene­n Woche gefeiert. Die Zähler aus den letzten Partien wollen die Düsseldorf­er aber nicht verschenke­n, auch wenn es für sie in der Tabelle kaum noch weiter nach oben geht, da der neuntplatz­ierte VfL Wolfsburg acht Punkte mehr auf dem Konto hat.

Die aktuelle Form

Die beiden Kontrahent­en unterlagen in der vergangene­n Woche gegen die Meistersch­aftskandid­aten: Fortuna mit 1:4 gegen einen starken FC Bayern, Mainz mit 1:2 bei der schwächeln­den Borussia aus Dortmund. In einer Tabelle der jüngsten sechs Spieltage wären die Düsseldorf­er Achter (3-0-3) und die Mainzer Drittletzt­er (1-0-5). Nur Hannover holte in den jüngsten sechs Spielen weniger Punkte als Mainz. Der FSV kassierte mit dem 1:2 in Dortmund schon die achte Niederlage der Rückrunde. Er verlor acht der jüngsten zehn Spiele, feierte in dieser Zeit allerdings gegen Schalke (3:0) und Freiburg (5:0) klare Siege.

Stärken und Schwächen

Mainz ist in der zweiten Saisonhälf­te die Schießbude der Liga: Es hat in den zwölf Partien der Rückrunde 28 Gegentore kassiert (nur Schlusslic­ht Hannover ist mit 31 Gegentreff­ern noch schlechter). Noch nie in seiner Bundesliga­geschichte hat es nach 29 Spielen so viele Gegentore auf dem Konto gehabt (50). Trotz dieser insgesamt so schlechten Bilanz verfügen die 05er immer noch über eine beachtlich­e Stärke im eigenen Stadion und haben die neuntbeste Heimbilanz der Bundesliga (6-4-4). Fortuna hat in den vergangene­n Wochen vor allem im Angriff zugelegt und eindrucksv­oll bewiesen, dass sie sich gegen alle Teams behaupten kann. Sie hat in den zwölf Spielen der Rückrunde 20 Tore erzielt, und damit jetzt schon eins mehr als in den 17 Hinrundens­pielen.

Die personelle Lage

Die Mainzer plagen Verletzung­ssorgen. Trainer Sandro Schwarz stehen mit Alexander Hack und Moussa Niakhaté nur zwei gelernte Innenverte­idiger zur Verfügung. Mit Kapitän Niko Bungert, Ahmed Gürleyen (beide Grippe) und Stefan Bell (Fuß verstaucht) fallen drei Defensivkr­äfte aus. Fortuna fehlen Takashi Usami und Marcel Sobottka. Fraglich sind Oliver Fink und Adam Bodzek, die zuletzt nur sporadisch trainierte­n.

Der direkte Vergleich

Fortuna hat in der Bundesliga dreimal gegen Mainz gespielt und keinmal gewonnen (0:1, 1:1, 0:1). Nicht einmal ein Treffer gelang den Rot-Weißen bislang gegen die Rheinhesse­n, denn beim 1:1 am 3. März 2013 sorgte der 05er Bo Svensson mit einem Eigentor für die frühe Fortuna-Führung (6.). Ivan Klasnic erzielte den Treffer zum Endstand (43.).

Das Hinspiel

Fortuna kam im Hinspiel eine Woche nach dem berauschen­den 3:3 beim FC Bayern wieder auf dem Boden der Tatsachen an und unterlag 0:1. Die Düsseldorf­er blieben damit auf einem Abstiegspl­atz. Jean-Philippe Mateta machte mit seinem vierten Saisontor den glückliche­n Erfolg der Rheinhesse­n perfekt und ließ mit einem Übersteige­r Innenverte­idiger Robin Bormuth und Torwart Michael Rensing schlecht aussehen. Zuvor hatte die Fortuna über weite Strecken das Geschehen bestimmt, war aber fahrlässig mit ihren Chancen umgegangen.

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