Wie die Sandale in den Film kam
Die Dokumentation schildert die sagenhafte Geschichte der Monumentalfilme: In der Anfangszeit des Kinos waren antike Stummfilme die ersten Superproduktionen der Filmstudios mit aufwendigen Kulissen, Tausenden Statisten und der damals neuesten Technik. Der Ton im Film bedeutete das vorläufige Aus für das Genre, da die Kosten zu hoch waren. Zwei Jahrzehnte lang war es still um den Sandalenfilm, bis Hollywoodklassiker die Zuschauer wieder begeistern: „Quo Vadis“(1951), „Spartacus“(1960) und der mit elf „Oscars“ausgezeichnete Film „Ben Hur“(1959). Gedreht wurde dafür meist in Rom in der Filmstadt Cinecittà. Bald beherrschten italienische Sandalenfilme die Leinwand und machen Hollywood Konkurrenz. Dabei stand aber nicht die Story imVordergrund, sondern der Körper: Männliche Bodybuilder wie Steve Reeves und Reg Park mit der Ästhetik von Skulpturen gingen als Herkules in die Geschichte ein und legten den Grundstein für die Ausnahmekarriere eines Arnold Schwarzenegger. Die Doku zeigt die größten und dekadentesten Augenblicke der Leinwandantike und ihrer Helden durch sorgfältig ausgewählte Filmausschnitte und restaurierte Archivaufnahmen, begleitet von unveröffentlichten Interviews mit Stars wie Oliver Stone. Außerdem erzählt sie die Entstehungsgeschichte von „Gladiator“(2000), mit dem Ridley Scott den Sandalenfilm ins Jahrhundert der digitalen Spezialeffekte herüberrettete und alte Misserfolge wie„Cleopatra“(1963) vergessen ließ. Die Antike wurde wieder leinwandtauglich, und so folgten Filme wie „Troja“(2004) und „300“(2006) oder Serien wie „Spartacus“.
Mit Schwertern und Sandalen, 22.25 Uhr, ARTE