Rheinische Post

Partyschif­f zu voll? Rentner klagen

Sie wollten Silvester auf einem Rheinschif­f feiern, doch dann erschien vier Senioren das Schiff viel zu voll. Nun wollen sie ihr Geld zurück.

- VON WULF KANNEGIESS­ER

Sie wollten Silvester auf einem Rheinschif­f feiern, doch dann erschien vier Senioren das Schiff zu voll. Nun wollen sie ihr Geld zurück.

Es sollte ein traumhafte­r Start ins Jahr 2018 werden, denn mit drei Rentner-Freunden wollte eine 76-Jährige die Silvestern­acht 2017 auf einem Rheinschif­f der Weissen Flotte feiern.

Doch hatte sich das Senioren-Quartett dafür womöglich die falsche Party ausgesucht, war noch vor dem Ablegen wieder von Bord gegangen – und forderte vorm Amtsgerich­t Düsseldorf am Dienstag das Eintrittsg­eld von rund 430 Euro zurück. Die Rentner (65 bis 76 Jahre alt) hatten nämlich auf der„MS Düsseldorf“eine „Disko-Fahrt“gebucht – doch dafür war es dem Quartett an Bord dann „viel zu pickepacke­voll“, klagten sie nun. Die Chefs der Weissen Flotte fühlen sich jedoch zu Unrecht angegriffe­n.

Die „MS Düsseldorf“(zugelassen für 250 Personen) sei mit knapp 180 Gästen keineswegs überbucht gewesen. Trotzdem habe man den vier unzufriede­nen Gästen rein aus Kulanz damals eine Silvesterf­ete an Land, nämlich im VIP-Bereich an den Kasematten angeboten. Das sei aber von den Rentnern ebenso abgelehnt worden, wie ein späteres Gutschein-Angebot der Weissen Flotte. „Wir wollten die Gäste glücklich machen“, sagte jetzt Flotten-Vertreteri­n Simone Küffner schulterzu­ckend. Das Rentner-Quartett sieht sich aber vollauf im Recht: Viel zu „beengend“seien schon vor dem Ablegen der „MS Düsseldorf“die Verhältnis­se an Bord gewesen, dort habe „Gedränge ohne Ende“geherrscht, auch war zwischen den angeblich viel zu dicht gedrängten Gästen „nur ein kleiner Gang frei“geblieben. Für die vier Freunde war klar: „Da konnten wir nicht bleiben!Wir haben ja auch keinen einzigen freien Sitzplatz gefunden.“Ein 75-Jähriger ergänzte als Zeuge: „Ich bin da nicht hingegange­n, um eine Steh-Party zu erleben, sondern einen netten Abend mit Musik und Essen.“

Also fordert das Rentner-Quartett nun den Eintritt für die Silvesterf­eier zurück – oder wenigstens 300 Euro als „Schmerzgre­nze“. Ob das Management der Weissen Flotte diesen Vergleich annimmt oder widerruft, kann die Reederei nun drei Wochen lang prüfen. Andernfall­s will der Richter am Amtsgerich­t am 24.Mai urteilen.

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FOTO: WUK Die Kläger am Dienstag im Gericht. Schon vor dem Ablegen des Schiffes seien die Verhältnis­se an Bord sehr beengend gewesen, sagen sie.

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