Kovac will zum dritten Mal ins Finale
Gegen Werder Bremen müssen die Bayern das Ticket für das Pokal-Endspiel lösen.
BREMEN (dpa) Der FC Bayern kämpft ums Double, Niko Kovac um den Final-Hattrick – und Werder Bremen um den ersten Titel seit zehn Jahren.Vor dem Halbfinale des DFB-Pokals packt dieser legendäre Nord-Süd-Klassiker beide Vereine emotional so stark wie schon lange nicht mehr. „Werder Bremen kann nach langer Zeit mal wieder ein Finale erreichen. Ich glaube, dass die ganze Stadt und das Publikum elektrisiert sind“, umschrieb Bayern-Coach Kovac die Bedeutung der letzten Hürde vor dem Finale am 25. Mai in Berlin.
Vier Siege bis zur Meisterschale und zwei Erfolge bis zum Pott, lautet die Münchner Mia-san-Mia-Hochrechnung. „Ich will nicht zusätzlich Druck ausüben. Wir haben schon genug Druck“, sagte Präsident Uli Hoeneß nach dem 1:0-Erfolg über Werder in der Liga. Nur 100 Stunden liegen zwischen diesem Duell und dem am Mittwoch (20.45 Uhr/ ARD und Sky).
Werder erlebt unter Trainer Florian Kohfeldt eine wahre Renaissance und hat nach frustrierenden Jahren auch in der Bundesliga wieder den Anschluss zu den Spitzenclubs hergestellt. Das erste Endspiel seit 2010 lockt, der erste Titel seit dem Pokalsieg 2009 ist der hanseatische Traum.„Die Art undWeise, wie man über Werder Bremen spricht, hat sich in den letzten zwölf bis 15 Monaten verändert. Aber das Pokalfinale wäre noch einmal ein Ausrufezeichen“, sagte Sportchef Frank Baumann am Dienstag.
Rückschlüsse vom Liga-Duell zieht keiner. „Das wird eine andere Geschichte“, prognostizierte der 40-jährige Claudio Pizarro. Für den ewigen Torjäger soll das vielleicht letzte Duell seiner zwei Clubs, aber nicht das letzte große Spiel werden. Kovac könnte der erste Bundesliga-Trainer sein, der in seinen ersten drei Pokal-Spielzeiten dreimal das Endspiel erreicht. „Es ist der kürzeste Weg zum Titel. Nicht der leichteste, aber der kürzeste“, sagte der Kroate, der imVorjahresendspiel mit Eintracht Frankfurt die Münchner düpierte.
Bayern wartet schon seit 2016 auf den Pott, muss aber erst einmal das Finalticket buchen. „Wir wollen die Bremer genauso in der Defensive bearbeiten, dass die Kreativspieler um Max Kruse gar nicht in ihr Spiel finden“, sagte Kapitän Thomas Müller. Wobei sich der Einsatz des am Oberschenkel verletzten Kruse erst am Spieltag entscheidet.
Zum neunten Mal gibt es das bayerisch-hanseatische Kräftemessen im Pokal. Achtmal kam der Sieger von der Isar, nur einmal von der Weser – im Elfmeterschießen des Finales 1999.„Wir haben in dieser Pokalsaison auch schon schwere Momente gehabt, die Auslosung der Spiele in Dortmund und Schalke zum Beispiel“, sagte Kohfeldt. „Aber es schwang auch schon immer mit: Das wird zwar schwer, aber wir haben ein Ziel. Wir wollen nach Berlin ins Finale!“
Info: Das Spiel Hamburg gegen Leipzig war bei Druckbeginn dieser Ausgabe noch nicht beendet. Den Spielbericht finden Sie unter www.rp-online.de/ sport/fussball. Zusätzlich bieten wir Ihnen für heute einen kostenfreien Zugang zu unserem digitalen Angebot an. Sie können E-Paper oder App auf dem Tablet oder Smartphone in der „RP ePaper App“nutzen. Geben Sie dafür in der App unter „Menü / Einstellungen / Gutschein einlösen“den Code K8KPR5GQ ein.