Rheinische Post

Kovac will zum dritten Mal ins Finale

Gegen Werder Bremen müssen die Bayern das Ticket für das Pokal-Endspiel lösen.

- VON CHRISTIAN KUNZ UND SEBASTIAN STIEKEL

BREMEN (dpa) Der FC Bayern kämpft ums Double, Niko Kovac um den Final-Hattrick – und Werder Bremen um den ersten Titel seit zehn Jahren.Vor dem Halbfinale des DFB-Pokals packt dieser legendäre Nord-Süd-Klassiker beide Vereine emotional so stark wie schon lange nicht mehr. „Werder Bremen kann nach langer Zeit mal wieder ein Finale erreichen. Ich glaube, dass die ganze Stadt und das Publikum elektrisie­rt sind“, umschrieb Bayern-Coach Kovac die Bedeutung der letzten Hürde vor dem Finale am 25. Mai in Berlin.

Vier Siege bis zur Meistersch­ale und zwei Erfolge bis zum Pott, lautet die Münchner Mia-san-Mia-Hochrechnu­ng. „Ich will nicht zusätzlich Druck ausüben. Wir haben schon genug Druck“, sagte Präsident Uli Hoeneß nach dem 1:0-Erfolg über Werder in der Liga. Nur 100 Stunden liegen zwischen diesem Duell und dem am Mittwoch (20.45 Uhr/ ARD und Sky).

Werder erlebt unter Trainer Florian Kohfeldt eine wahre Renaissanc­e und hat nach frustriere­nden Jahren auch in der Bundesliga wieder den Anschluss zu den Spitzenclu­bs hergestell­t. Das erste Endspiel seit 2010 lockt, der erste Titel seit dem Pokalsieg 2009 ist der hanseatisc­he Traum.„Die Art undWeise, wie man über Werder Bremen spricht, hat sich in den letzten zwölf bis 15 Monaten verändert. Aber das Pokalfinal­e wäre noch einmal ein Ausrufezei­chen“, sagte Sportchef Frank Baumann am Dienstag.

Rückschlüs­se vom Liga-Duell zieht keiner. „Das wird eine andere Geschichte“, prognostiz­ierte der 40-jährige Claudio Pizarro. Für den ewigen Torjäger soll das vielleicht letzte Duell seiner zwei Clubs, aber nicht das letzte große Spiel werden. Kovac könnte der erste Bundesliga-Trainer sein, der in seinen ersten drei Pokal-Spielzeite­n dreimal das Endspiel erreicht. „Es ist der kürzeste Weg zum Titel. Nicht der leichteste, aber der kürzeste“, sagte der Kroate, der imVorjahre­sendspiel mit Eintracht Frankfurt die Münchner düpierte.

Bayern wartet schon seit 2016 auf den Pott, muss aber erst einmal das Finalticke­t buchen. „Wir wollen die Bremer genauso in der Defensive bearbeiten, dass die Kreativspi­eler um Max Kruse gar nicht in ihr Spiel finden“, sagte Kapitän Thomas Müller. Wobei sich der Einsatz des am Oberschenk­el verletzten Kruse erst am Spieltag entscheide­t.

Zum neunten Mal gibt es das bayerisch-hanseatisc­he Kräftemess­en im Pokal. Achtmal kam der Sieger von der Isar, nur einmal von der Weser – im Elfmetersc­hießen des Finales 1999.„Wir haben in dieser Pokalsaiso­n auch schon schwere Momente gehabt, die Auslosung der Spiele in Dortmund und Schalke zum Beispiel“, sagte Kohfeldt. „Aber es schwang auch schon immer mit: Das wird zwar schwer, aber wir haben ein Ziel. Wir wollen nach Berlin ins Finale!“

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