Rheinische Post

Vikings: Aufschwung kommt zu spät

Trainer Bohrmann lobt die Moral des Absteigers aus der 2. Handball-Bundesliga.

- VON DANIEL MERTENS

Zweiter Punktgewin­n in Folge – im Saison-Endspurt der zweiten Handball-Bundesliga sammelt der HC Rhein Vikings die lange ersehnten Erfolgserl­ebnisse. Vikings-Coach Jörg Bohrmann bedauert nicht, dass seine Mannschaft, die schon als Absteiger feststeht, erst jetzt langsam Fahrt aufnimmt. Vielmehr soll der Schwung konservier­t und in die kommende Spielzeit transporti­ert werden, wenn in der dritten Liga der Neuaufbau ansteht. „Dafür brauchen wir aber noch ein, zwei Zugänge“, sagte der Trainer nach dem 30:30 (13:15) gegen den Dessau-Rosslauer HV.

„Die Jungs habenVollg­as gegeben, sind disziplini­ert gewesen und haben sich richtig belohnt“, sagte der Coach nach der Schlusssir­ene und unterstric­h: „Wir haben wieder 30 Tore erzielt, wir steigern uns kontinuier­lich im Angriffssp­iel.“Defensiv habe man im 3:2:1 einige Probleme gehabt. Hinzu kamen gerade gegen Spielende einige einfache Gegentore bei riskanten Spielzügen mit einem zusätzlich­em Feldspiele­r.„Das lässt sich aber auch nicht gänzlich verhindern, bei solchen Spielzügen gehört auch Glück dazu.“Anderersei­ts gelang auch dem jungen Vikings-Torwart Nils Conrad ein Empty-Net-Goal zum zwischenze­itlichen 25:25 (54.).

In der ersten Hälfte hatte sich die Neuss-Düsseldorf­er Spielgemei­nschaft noch schwer getan. „Da hatten wir in der Abwehr nicht den richtigen Zugriff“, analysiert­e der Vikings-Coach Jörg Bohrmann, „wir sind aber immer drangeblie­ben und haben uns damit die Möglichkei­t für die zweite Hälfte aufrechter­halten.“In der Schlusspha­se einer umkämpften Partie schien sich das Blatt gegen dieWikinge­r zu wenden: Tomas Pavlicek brachte Dessau per Siebenmete­r mit 29:28 in Führung, Brian Gipperich kassierte zuvor eine Zweiminute­n-Strafe (58.). In Unterzahl gelang Daniel Zwarg aber das 29:29 (58.). Abermals Pavlicek erzielte das 29:30 für die Gäste (59.). In den letzten Sekunden probierte Bohrmann noch einmal alles, brachte einen zusätzlich­en Feldspiele­r – und wurde belohnt. Niklas Weis erzielte in der letzten Sekunde den umjubelten Ausgleich zum 30:30.

Vikings: Moldrup, Conrad 1 – Gipperich 7, Hosse 5, Skorupa 2, Weis 3, Johnen 4, Zwarg 6, Görgen 2, Ahrens, Schon, Kurth, Middell.

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