Hellerhofer Bürger kämpfen für einen Friedwald
Im Stadtbezirk 10 fehlt eine Begräbnisstätte.
GARATH/HELLERHOF (dsch) Immer wieder beklagen Bürger und Stadtteilpolitiker, dass in den beiden südlichsten Stadtteilen von Düsseldorf Angebote für alte Menschen fehlen. So gibt es in Garath und Hellerhof, die zusammen den Stadtbezirk 10 bilden, beispielsweise keinen Friedhof. „Es ist nicht zumutbar, dass alte Menschen, die nicht mehr mobil sind, ihre Verstorbenen in Itter oder Hassels besuchen müssen“, sagt Harald Mikat, Vorsitzender des Hellerhofer Bürgervereins. Bereits seit längerem setzt er sich mit seinenVereinsmitgliedern vor allem für die Errichtung eines Friedwalds ein. Friedwälder sind Begräbnisstätten, auf denen biologisch abbaubare Urnen in einem Wald beigesetzt werden. Kleine Schilder mit Namen und Daten, die an Bäumen befestigt werden, erinnern an die Toten.
„Immer mehr Menschen wählen eine Bestattung in einer Urne statt in einem Sarg, und die Umgebung eines Waldes gibt nochmal eine besondere Atmosphäre“, begründet Mikat seinen Vorschlag. Ein Großteil der Politiker im Stadtbezirk 10 teilten diese Ansicht und baten die Stadt, einen entsprechenden Antrag zu prüfen.
Allerdings lehnte die Verwaltung die Idee aus dem Stadtteil entschieden ab, verwies auf die nächstgelegenen Friedhöfe in Hassels und Itter sowie auf das Kolumbarium, eine Urnenhalle an der Matthias-Erzberger-Straße.
Doch damit wollen sich weder Mikat und sein Bürgerverein noch die Politiker des Stadtbezirks 10 zufriedengeben. „Wir lassen uns nicht so einfach abspeisen“, sagt Harald Mikat angriffslustig. Bei der letzten Sitzung der Bezirksvertretung sprach er im Rahmen einer Bürgerfragestunde das Thema erneut an. Uwe Sandt, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, antwortete, es liege nicht im Entscheidungsbereich der Stadtteilpolitiker, ein solches Projekt gegen denWillen der Stadt durchzusetzen, schlug jedoch vor, alternative Träger von Begräbnisstätten anzusprechen.
Das hat Harald Mikat getan, aktuell laufen Gespräche mit verschiedenen Organisationen.
Die Friedhofsordnung schreibt vor, dass der Träger eines Friedhofs – oder Friedwaldes – die zuständige Gemeinde oder eine Kirche sein muss. „Es gibt noch nichts Konkretes, aber mir wurde bereits von verschiedenen Seiten Interesse signalisiert“, sagt Mikat hoffnungsvoll.