Rheinische Post

Brand endlich unter Kontrolle

- VON CHRISTOPH SCHROETER

Eine Chemikalie war in Brand geraten und hatte an Pfingstmon­tag in Unterbilk einen Großeinsat­z ausgelöst. Erst gestern gab es Entwarnung.

Fast zwei Tage nach der ersten Alarmierun­g hat die Feuerwehr Düsseldorf den Einsatz wegen eines Chemiebran­des beendet. Um 17 Uhr seien am Dienstag die letzten Aufräumarb­eiten beendet worden. Zuvor war der Chemiebehä­lter für unbedenkli­ch erklärt und entsorgt worden – nach fast 40 Stunden.„Das kommt nicht alle Tage vor“, sagte ein Feuerwehrs­precher.

Begonnen hatte der Einsatz am Montagmorg­en gegen 2.10 Uhr. Die Feuerwehr war zu einer Halle an der Martinstra­ße in Unterbilk gerufen worden. Ein 200 Kilogramm schwerer Behälter mit einer Chemikalie zur Grundwasse­rreinigung war in der Halle in Brand geraten. Mitarbeite­r einer Reinigungs­firma hatten die Feuerwehr alarmiert.

Die Einsatzkrä­fte konnten die Rauchentwi­cklung rasch eindämmen. Dazu wurde ein trockenes Löschmitte­l in den Behälter gegeben. Ein komplettes Ablöschen war dort aber nicht möglich, da die Chemikalie mit Wasser heftig reagiert. Daher wurde ein Transport des Behälters zur Entsorgung­sfirma der IDR in Reisholz organisier­t. Gegen 12.26 Uhr traf der Konvoi dort ein. Dann war die Feuerwehr bis Dienstagab­end mit einem Großaufgeb­ot vor Ort: 60 Einsatzkrä­fte, ein Löschzug, ein ABC-Zug, verschiede­ne Sonderfahr­zeuge der Berufsfeue­rwehr, die Löschgrupp­e Umweltschu­tz, der Technik- und Kommunikat­ionszug der Freiwillig­en Feuerwehr, mehrere Führungsdi­enste sowie der städtische Rettungsdi­enst. Denn die Temperatur in dem Chemiefass stieg an verschiede­nen Stellen immer wieder stark an. Die Feuerwehr neutralisi­erte den Inhalt deshalb Stück für Stück mit Wasser.

Am Dienstagvo­rmittag habe eine erneute Bewertung der Situation stattgefun­den, sagte ein Feuerwehrs­precher. Dabei kam ein spezielles Messgerät zum Einsatz. „Die Temperatur ist mittlerwei­le unter einen kritischen Wert gefallen, sodass von der Chemikalie keine Gefahr mehr ausgeht“, so der Sprecher zu diesem Zeitpunkt. Gegen 15 Uhr kontrollie­rte die Feuerwehr den Behälter dann abschließe­nd. Ein Sprecher formuliert­e vorher seine Erwartunge­n: „Ab diesem Zeitpunkt müsste die Reaktion zum Erliegen gekommen sein. Dann ist eine gleichblei­bende Temperatur zu erwarten.“Wenn das Pulver weit genug abgekühlt sei, werde es zu einer Müllverbre­nnungsanla­ge transporti­ert.

Bei der Chemikalie handele es sich um Natriumdit­hionit, wie der Feuerwehrs­precher erklärte. „Umgangsspr­achlich heißt es auch Schwefeldi­oxid.“Es werde etwa in Kläranlage­n zur Abwasserau­fbereitung eingesetzt. Das weiße Pulver sei eine gängige Substanz, die in dem betroffene­n städtische­n Betrieb in Unterbilk zur Grundwasse­rsanierung genutzt werde.

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