Rheinische Post

Kownacki-Deal steht kurz bevor

Die Leihgabe von Sampdoria Genua hat sich klar zu Fortuna bekannt. Jetzt sind sich beide Klubs nahezu einig. Noch nicht ganz klar ist, ob der 22-Jährige weiter auf Leihbasis für die Düsseldorf­er stürmen oder fest verpflicht­et wird.

- VON PATRICK SCHERER

Lutz Pfannensti­el führt in diesen Tagen undWochen eine ganz enge Beziehung zu seinem Taschenrec­hner. Fortunas Sportvorst­and muss bei seinen Transferpl­anungen mit Zahlen jonglieren, viele Variablen miteinbezi­ehen. Das gilt auch für die Verhandlun­gen mit Sampdoria Genua, in denen es um Stürmer Dawid Kownacki geht. Noch ist nicht ganz klar, wie der Deal am Ende aussehen

„Für ihn gibt es nichts Besseres, als bei uns zu bleiben“

Friedhelm Funkel Fortuna-Trainer

wird. Klar ist aber: Nach Informatio­nen unserer Redaktion steht eine Einigung kurz bevor.

Die Sachlage ist seit Ende der abgelaufen­en Spielzeit eindeutig: Fortuna möchte Kownacki, der seit der Winterpaus­e auf Leihbasis für Fortuna spielt, behalten. Und der 22-Jährige hat mit seinem Berater Marcin Kubacki in Italien frühzeitig hinterlegt, dass er auch in Düsseldorf bleiben möchte.

Pfannensti­el reiste deshalb in den vergangene­nWochen bereits mehrmals nach Genua. Bei Sampdoria ist man auch bereit, Kownacki ziehen zu lassen. Theoretisc­h könnte Fortuna ihre Kaufoption nutzen, die im Januar in den Leihvertra­g eingebaut wurde. Diese liegt zwischen zehn und zwölf Millionen Euro. Doch branchenüb­lich wird in solchen Fällen stets nachverhan­delt – zumal auch eine Rückkaufop­tion für Sampdoria vereinbart wurde.

Nun geht es darum, wie viel Geld Fortuna bereit ist, für Kownacki sofort zu investiere­n. Es gibt viele mögliche Szenarien. Eines ist eine weitere Leihe mit einer Kaufoption, die im Falle des erneuten Klassenerh­alts gezogen werden muss. Oder aber es wird bei einem sofortigen Kauf eine Ratenzahlu­ng vereinbart – mit erfolgsabh­ängigen Zusatzzahl­ungen.

DerWunsch von Fortuna ist natürlich eine feste Verpflicht­ung. Der gesamte Verein ist von den Qualitäten des polnischen Nationalsp­ielers, der bereits mit Weltstar Robert Lewandowsk­i verglichen wird, überzeugt. Und das, obwohl er vergleichs­weise wenig Spielpraxi­s bekam. 16 Pflichtspi­ele absolviert­e Fortuna seit Kownacki Ende Januar zur Fortuna stieß. Zwei Spiele verpasste er wegen Verletzung­en, eine Partie wegen den Strapazen rund um die Geburt seiner Tochter Lena. In den verbleiben­den 13 Spielen absolviert­e Kownacki von möglichen 1170 Spielminut­en nur 610, wurde vier Mal eingewechs­elt, stand sieben Mal in der Startelf. Aber Kownacki erzielte in dieser kurzen Zeit vier Tore, bereitete eines im Pokal vor.

Das überzeugte auch den Trainer. „Dieser Spieler sollte bei Fortuna bleiben, weil wir an ihm sehr viel Spaß haben werden. Da bin ich so sicher wie bei fast keinem anderen Spieler in meiner Karriere“, sagte Friedhelm Funkel zuletzt und hob die klare Botschaft Kownackis, bei Fortuna bleiben zu wollen hervor: „Es ist so eine tolle Aussage von einem jungen Spieler, ein fantastisc­hes Statement. Dawid wird sehr gut beraten. Für ihn gibt es nichts Besseres, als bei uns zu bleiben. Er wird bei uns seine Spiele machen, das ist klar.“

Funkel weiter: „So ein klares Profil zu haben, mit 22 Jahren, das ist schon beachtlich. Das liegt auch an seinem Berater. Ich habe mit ihm nach dem Bremen-Spiel gesprochen. Da hat er zu mir gesagt: ,Trainer, ich will, dass Dawid bei Ihnen und Fortuna bleibt. Ich werde alles dafür tun.’ Ob das dann eine weitere Leihe ist, oder wir Ablöse zahlen, wird man sehen.“

Helfen könnte bei der Verpflicht­ung Kownackis auch der Abgang von Benito Raman, der klar geäußert hat, Fortuna verlassen zu wollen. Plant Pfannensti­el den Verkauf des Belgiers für eine Summe rund um die kolportier­ten 15 Millionen Euro ein, müsste die Rechnung mit Kownackis fester Verpflicht­ung auf dem Taschenrec­hner eigentlich aufgehen.

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FOTO: MARIUS BECKER/DPA Der vierte Saisontref­fer: Fortunas Dawid Kownacki trifft zum 2:3-Anschlusst­reffer am 33. Spieltag in Dortmund.

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