Rheinische Post

Teuerstes Bild auf saudischer Jacht

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RIAD (dpa/RP) Das spurlos verschwund­ene teuerste Gemälde der Welt, Leonardo da Vincis „Salvator Mundi“, soll sich einem Bericht zufolge auf einer Luxusjacht des saudischen Kronprinze­n Mohammed bin Salman befinden. Das Bild sei zunächst mitten in der Nacht in ein Flugzeug verfrachte­t und dann auf das Schiff „Serene“gebracht worden, schreibt der Kunsthändl­er und Kurator Kenny Schachter in einem am Montagaben­d veröffentl­ichten Stück für die Internetse­ite Artnet.

Schachter beruft sich auf nicht näher genannte Quellen aus der Kunstszene, darunter zwei Personen, die nach seinen Angaben mit dem Verkauf des Gemäldes zu tun hatten. Das Bild „Salvator Mundi“(„Erlöser der Welt“) zeigt Jesus Christus. Es war im November 2017 beim Auktionsha­us Christie‘s in New York für 450 Millionen US-Dollar (401 Mio Euro) versteiger­t worden. Seitdem ist es verschwund­en.

Auch die Ersteigeru­ng blieb mysteriös. Medien berichtete­n, ein enger Vertrauter Mohammed bin Salmans habe das Bild für ihn ersteigert. Die saudische Botschaft in den USA erklärte, Prinz Badr Al Saud habe das Gemälde tatsächlic­h als Mittler gekauft – allerdings im Auftrag der Kulturbehö­rde von Abu Dhabi. Dort sollte es eigentlich im Louvre Abu Dhabi ausgestell­t werden, was bisher jedoch nicht geschah. „Salvator Mundi“zeigt Jesus Christus mit zum Segen erhobener rechter Hand, in der Linken hält er eine Kristallku­gel. Allerdings streiten Kunstexper­ten darüber, ob das 65 mal 45 Zentimeter große Gemälde tatsächlic­h von da Vinci selbst angefertig­t wurde oder von seinen Schülern. Sollte das stimmen, würde sich der Preis des Gemäldes wohl drastisch reduzieren.

Der 33 Jahre alte Mohammed bin Salman gilt als der eigentlich­e Herrscher Saudi-Arabiens. Nach Angaben der „New York Times“hatte er die Luxusjacht „Serene“im Jahr 2015 für 500 Millionen Euro von einem russischen Milliardär gekauft. Kunsthändl­er Kenny Schachter schrieb nun, der „Salvator Mundi“solle vorerst auf der Luxusjacht bleiben. Das Gemälde solle später in der saudi-arabischen Region Al-Ula ausgestell­t werden. Riad will die Gegend als Kulturregi­on etablieren und damit Touristen anziehen.

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FOTO: DPA Betrachter vor Leonardo da Vincis „Salvator Mundi“im Auktionsha­us Christie‘s vor der Versteiger­ung.

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