Der Blick auf die Realität
Gisela Rietta Fritschi zeigt unter dem Titel „Weltsicht“Werke aus 50 Jahren.
GERRESHEIM „Weltsicht“steht über der Kunstpräsentation, in der Gisela Rietta Fritschi im Grünen Turm in Gerresheim Malerei, Objekte und Grafik zeigt. Es ist die Sicht auf ihre und damit eine von Kreativität geprägte Welt. Vor allem das Malen und die Verbindung zur Natur – die Künstlerin ist in einem Gärtnerei-Betrieb aufgewachsen – gehören zu ihrem Leben.
Das wird in der Ausstellung, in der die Arbeiten aus gut 50 künstlerischen Schaffensjahren einen sehenswerten Blick auf die kreative Vielfalt gewähren, deutlich. Zu den meisten Kunstwerken gibt es eine Geschichte. Da sind der gerettete Schwan und der Habicht, die als spannend in Szene gesetztes Motiv Erinnerungen an persönliche Erlebnisse wachrufen, die als Blickfang in kräftigen Tönen kombiniert mit Phosphorfarbe auf Holz arrangierten Blätter der Sumpfpflanze Xanthosoma und Objekte aus Tropfstein oder aus dem Auswurf eines Vulkanausbruchs – Vulkanbombe – gefertigt sowie Aquarelle, die als „Botschaften 1-5“Geheimnisse assoziieren. „Dem Betrachter bleiben eigene Reflexionen überlassen“, erklärt Gisela Rietta Fritschi.
1943 geboren verlief der Weg zur Kunst über die Werkkunstschule Münster und die Kunstakademie Düsseldorf mit dem Abschluss als Meisterschülerin von Professor Götz. Schon Ende der 1960er/70er Jahre wollte sie zeigen, dass Kunstschaffende nicht allein auf den Kunstmarkt angewiesen sind: „Ich habe alle meine Tätigkeiten halbtags ausgeübt, um genug Zeit für die Kreativität zu haben.“Sie gründete eine private Kindermalschule in Oberkassel, war an dem Kindermalhaus des Kunstmuseums und der Kreativitätsschule Düsseldorf/Essen beteiligt und ließ sich als Kunsttherapeutin ausbilden. Noch immer aber richtet Gisela Rietta Fritschi den Blick auf die Realität. Als Beispiel dafür stehen die im Untergeschoss des Ausstellungsraums zu sehenden Computergrafiken. Sie beweisen eindrucksvoll, dass die Malerin, Bildhauerin und Kunsttherapeutin das Gefühl für Ausnahmesituationen nicht verloren hat.
Öffnungszeiten bis 30. Juni: Mittwoch, Samstag, Sonntag 14-18 Uhr oder nach Vereinbarung unter Tel. 0175-58481210. Finissage: 16. Juni, 19 Uhr, Künstlergespräch mit Ulrike Bröcking. Heinrich-Könn-Straße 40a; abends am 15., 16., 19., 29. und 30.6.: Räume werden in Schwarzlicht getaucht