App „Busradar“bietet Fahrpläne in Echtzeit
Die Bahn zeigt ihren Fahrgästen die Standorte ihrer Busse. Die Rheinbahn plant ein ähnliches Angebot.
Drei Minuten dauert es noch, bis der Bus abfährt, aber eigentlich bräuchte man bis zum Erreichen der Haltestelle mindestens doppelt so viel Zeit. Soll man jetzt losrennen oder lieber sofort aufgeben und den nächsten Bus nehmen? Eine Frage, die sich vermutlich viele ÖPNV-Nutzer schon einmal gestellt haben – und auf die die Deutsche Bahn nun mit ihrer neuen App „Busradar NRW“eine Antwort hat. Denn dort können die Nutzer nicht nur die Abfahrtszeiten, sondern auch die genauen Positionen der Busse einsehen.
So kann man auf einer Karte verfolgen, wo sich das Fahrzeug aktuell befindet. Das kann auch dann hilfreich sein, wenn der Bus nicht kommt, weil er zum Beispiel im Stau oder dergleichen steht. Einziger Wermutstropfen: Die App funktioniert nur für Busse, die von der Deutschen Bahn betrieben werden – und das sind in Düsseldorf derzeit nur fünf. Für die Fahrzeuge der Rheinbahn lässt sich das Programm nicht nutzen.
Doch auch dort denkt man über ein ähnliches Angebot nach, wie Unternehmenssprecherin Heike Schuster berichtet. „Das Projekt ist auch schon in Arbeit“, berichtet sie. Jedoch sei die technische Umsetzung relativ komplex. Zwar funken die 800 Fahrzeuge des Unternehmens bereits ihre Positionen an die Leitstelle, doch die Herausforderung sei, die Positionen der Busse und Bahnen bedienerfreundlich auf einer Karte abzubilden. „Es müssten beispielsweise Dienst- und Leerfahrten herausgefiltert werden“, sagt Heike Schuster. Daher lasse sich auch noch kein konkretes Datum für die Veröffentlichung so einer App benennen. Bei der Deutschen Bahn scheinen diese Herausforderungen die Entwicklung der App dagegen nicht gehemmt zu haben. Drei Wochen habe man laut den Angaben eines Unternehmenssprechers für die Entwicklung des Programms benötigt. In anderen Ländern – wie beispielsweise Litauen – gibt es derartige Angebote für den Nahverkehr bereits seit Jahren.
Im Fall der Rheinbahn kommt jedoch hinzu, dass die Umsetzung derzeit nicht die höchste Priorität hat: „Wir haben dringendere Projekte“, so Heike Schuster. Eines sei beispielsweise die bessere Einbindung von Umleitungen in die bestehende App der Rheinbahn. So werden die Kunden des Unternehmens sich noch eine Weile auf die Minutenangaben der bestehenden App verlassen müssen.