Rheinische Post

App „Busradar“bietet Fahrpläne in Echtzeit

Die Bahn zeigt ihren Fahrgästen die Standorte ihrer Busse. Die Rheinbahn plant ein ähnliches Angebot.

- VON DANIEL SCHRADER

Drei Minuten dauert es noch, bis der Bus abfährt, aber eigentlich bräuchte man bis zum Erreichen der Haltestell­e mindestens doppelt so viel Zeit. Soll man jetzt losrennen oder lieber sofort aufgeben und den nächsten Bus nehmen? Eine Frage, die sich vermutlich viele ÖPNV-Nutzer schon einmal gestellt haben – und auf die die Deutsche Bahn nun mit ihrer neuen App „Busradar NRW“eine Antwort hat. Denn dort können die Nutzer nicht nur die Abfahrtsze­iten, sondern auch die genauen Positionen der Busse einsehen.

So kann man auf einer Karte verfolgen, wo sich das Fahrzeug aktuell befindet. Das kann auch dann hilfreich sein, wenn der Bus nicht kommt, weil er zum Beispiel im Stau oder dergleiche­n steht. Einziger Wermutstro­pfen: Die App funktionie­rt nur für Busse, die von der Deutschen Bahn betrieben werden – und das sind in Düsseldorf derzeit nur fünf. Für die Fahrzeuge der Rheinbahn lässt sich das Programm nicht nutzen.

Doch auch dort denkt man über ein ähnliches Angebot nach, wie Unternehme­nssprecher­in Heike Schuster berichtet. „Das Projekt ist auch schon in Arbeit“, berichtet sie. Jedoch sei die technische Umsetzung relativ komplex. Zwar funken die 800 Fahrzeuge des Unternehme­ns bereits ihre Positionen an die Leitstelle, doch die Herausford­erung sei, die Positionen der Busse und Bahnen bedienerfr­eundlich auf einer Karte abzubilden. „Es müssten beispielsw­eise Dienst- und Leerfahrte­n herausgefi­ltert werden“, sagt Heike Schuster. Daher lasse sich auch noch kein konkretes Datum für die Veröffentl­ichung so einer App benennen. Bei der Deutschen Bahn scheinen diese Herausford­erungen die Entwicklun­g der App dagegen nicht gehemmt zu haben. Drei Wochen habe man laut den Angaben eines Unternehme­nssprecher­s für die Entwicklun­g des Programms benötigt. In anderen Ländern – wie beispielsw­eise Litauen – gibt es derartige Angebote für den Nahverkehr bereits seit Jahren.

Im Fall der Rheinbahn kommt jedoch hinzu, dass die Umsetzung derzeit nicht die höchste Priorität hat: „Wir haben dringender­e Projekte“, so Heike Schuster. Eines sei beispielsw­eise die bessere Einbindung von Umleitunge­n in die bestehende App der Rheinbahn. So werden die Kunden des Unternehme­ns sich noch eine Weile auf die Minutenang­aben der bestehende­n App verlassen müssen.

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