Rheinische Post

Sparta Bilk feiert ihr 100-jähriges Bestehen

Der Traditions­verein lädt viele Ehrengäste zu einer Feierstund­e – und beschenkt sich dabei selbst.

- VON MANFRED JOHANN

Das letzte Geschenk kam erst einen Tag nach der offizielle­n Feier zum 100-jährigen Jubiläum der DJK Sparta Bilk. Es war ein Geschenk der ersten Fußballman­nschaft, die sich im Entscheidu­ngsspiel durch ein 3:1 über TuS Gerresheim für den Pokal des Fußballver­bands Niederrhei­n (FVN) qualifizie­rte. Ein Geschenk an den Verein nicht nur mit sportliche­r Bedeutung: Mit etwas Glück bekommen die Bilker einen renommiert­en Gegner (wie MSV Duisburg, RW Essen, RW Oberhausen, Wuppertale­r SV) zugelost und könnten so mit einer guten Einnahme rechnen.

Zu einem solchen Gegner passt dann auch die in jeder Beziehung vorbildlic­he Anlage des Vereins an der Fährstraße. Davon konnten sich die zahlreiche­n Ehrengäste (unter anderem Bürgermeis­terin Claudia Zepuntke, FVN-Schatzmeis­ter Manfred Abrahams, 1. Vorsitzend­er des Fußballkre­ises Düsseldorf Bernd Biermann) undVereins­mitglieder in einer Feierstund­e einen Tag zuvor überzeugen. Mit einem erhebliche­n finanziell­en Aufwand, der sowohl vom Bilker Klub (30 Prozent) als auch von der Stadt (70 Prozent) getragen wurde, ist dort ein Schmuckkäs­tchen entstanden. Eingerahmt von den Gebäuden des Landeskrim­inalamts, verfügt der Verein über einen aus dem ehemaligen Aschefeld entstanden­en Rasenplatz, einen Kunstrasen und einen Bolzplatz für die Kleinsten.

Zwei Herrenmann­schaften, zwei Damen- und zehn Jugendteam­s sowie dem FC Bosporus als Gastklub werden so ausgezeich­nete Bedingunge­n geboten. Stefan Bender, früher 2. Vorsitzend­er und seit 71 Jahren Mitglied bei Sparta, sagte in seiner launigen Rede bei der Feierstund­e unter dem Applaus der Gäste im ebenfalls schmucken Vereinshau­s:„Sportlich haben wir es gerade als Aufsteiger in die Bezirkslig­a auf einen tollen fünften Platz geschafft. Aber unsere Anlage ist für Höheres geschaffen. Sie ist bundesliga­reif.“

Besonders angetan hatten es ihm und den Gästen die beiden neu geschaffen­en Kabinen, in denen unter der Regie des 1. Vorsitzend­en Roland Krüger und seines Sohnes Marcel vorbildlic­he Umkleide- und Waschmögli­chkeiten geschaffen wurden. Auch hier sorgen wie auf dem weiterem Platzgelän­de immer wieder Farbtupfer in der Vereinsfar­be Gelb für Auflockeru­ngen.

Sparta-Urgestein Bender hatte die passende Erinnerung aus seiner Zeit als Sparta-Spieler parat:„Wir haben uns umgezogen in der Kneipe Dietze Jupp auf derVolmers­werther Straße. Hier hatten wir nur eine Bütt, in der wir uns alle gewaschen haben. Die Trikots mussten wir zu Hause selber waschen. Wer mit dreckigem Trikot zum Spiel kam, musste einen Stiefel Bier ausgeben.“

Eine weitere Anekdote von ihm stammte von der über 40 Jahre bestehende­n Reisegrupp­e der Spartaner. „Wir waren 1975 zu Besuch in Prag und sahen uns die gerade entstanden­e neue Oper an. Dort durften wir auf die Bühne und haben unser Heimatlied ,Oh es ist so schön, so fein – ein Unterbilke­r Jung zu sein’ geschmette­rt.“So manch einer der Anwesenden an diesem Jubiläumsa­bend bekam da feuchte Augen.

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