Gepfändeten Autos wird die Luft abgelassen
Die Vollstreckungsbehörde der Stadt Duisburg will mit den „Ventilwächtern“gepfändete Autos sichern.
DUISBURG Die Vollstreckungsbehörde der Stadt Duisburg setzt ab sofort kleine „Ventilwächter“zur Sicherung von gepfändeten Kraftfahrzeugen ein. Diese werden auf die Reifenventile der Autos gesetzt. Sie wirken wie eine Wegfahrsperre, indem sie ab einer bestimmten Geschwindigkeit die Luft kontrolliert aus den Reifen entweichen lassen. Das Auto kann dadurch nicht verwendet werden.
Die Pfändung von Fahrzeugen säumiger Zahler ist oft die einzige Möglichkeit, eine Geldforderung durchzusetzen. Bisher wurden an gepfändeten Autos lediglich Pfandsiegel angebracht. Es gab allerdings dennoch immer wieder Fälle, in denen Schuldner das Fahrzeug weiter nutzten oder an einem anderen Standort abstellten, um es der Wegnahme zu entziehen.
Durch die neuen „Ventilwächter“bleibt das gepfändete Fahrzeug an seinem Standort, ist aber dennoch vor einer Weiternutzung gesichert. Der Schuldner erhält eine letzte Möglichkeit, seine rückständigen Forderungen zu bezahlen und weitere Kosten für das Abschleppen sowie Standgebühren zu vermeiden.
Auf die Sicherung des Autos durch den„Ventilwächter“wird mit neonfarbigen Aufklebern hingewiesen, damit es nicht unbeabsichtigt in Bewegung gesetzt wird. Sobald die Forderung bezahlt ist, wird das Fahrzeug umgehend freigegeben und der „Ventilwächter“entfernt. Erfolgt aber innerhalb von drei Werktagen immer noch keine Zahlung, lässt die Vollstreckungsbehörde das Fahrzeug abschleppen. Verstreicht eine weitere Frist ohne Zahlung, wird das Auto versteigert.
Stadtdirektor Martin Murrack ist von der Wirksamkeit der Maßnahme überzeugt und hofft auf einen Rückgang der offenen Forderungen. Falschparker, die ihr „Knöllchen“nicht bezahlen, müssen aber auch mit anderen Maßnahmen rechnen. Um die Zahlung von Geldbußen zu erreichen, wird durch die Vollstreckungsbehörde etwa auch die Anordnung von Erzwingungshaft beantragt.