Buchmann träumt vom Tour-Sieg
Mit seinem vierten Platz bei der Tour de France hat Emanuel Buchmann auf sich aufmerksam gemacht. 2020 will er noch besser vorbereitet sein und angreifen. Das große Hindernis ist ein junger Kolumbianer in Gelb.
PARIS (dpa) Auf dem riesigen Place de la Concorde mitten in Paris gönnte sich Emanuel Buchmann ein Bier als Belohnung, später gingen die nächtlichen Feierlichkeiten am Arc de Triomphe weiter. Mit seinem vierten Platz bei der Tour de France hatte der 26-Jährige nicht nur sein Team Bora-hansgrohe, sondern auch ganz Radsport-Deutschland tief beeindruckt. Das Finale auf den prachtvollen Champs-Élysées war keine Stunde vorbei, da verwandelte sich der Teambus zu einem Partybus – und Buchmann war mittendrin. „Wir werden bis spät in die Nacht feiern“, kündigte die neue Radsport-Hoffnung an.
Zum Ende seines tapferen Ritts, der das beste deutsche Tour-Resultat seit 2006 bedeutete, legte Buchmann alle Anspannung ab und genoss das große Finale in Frankreichs Hauptstadt mit seiner Freundin Claudia und dem kompletten Team. „Es waren auf jeden Fall die besten Wochen meiner Karriere. Ich bin
„Es waren die besten Wochen meiner Karriere, ich bin ohne Fehler durchgekommen“
Emanuel Buchmann
ohne Fehler durchgekommen“, sagte Buchmann. Die deutschen Radsport-Fans am Fernseher fragten sich derweil, ob dieser zurückhaltende und bescheidene Mann aus Ravensburg in Zukunft als zweiter Deutscher nach Jan Ullrich auch die Tour gewinnen kann.
Die Fähigkeiten dazu hat er. Sein Teamchef Ralph Denk lobte:„Er hat einen Bombenjob gemacht.“Und auch Buchmann, der zuvor von Brüssel bis Paris über mehr als drei Wochen gebetsmühlenartig betont hatte, dass die Top 10 sein Ziel seien, wurde plötzlich etwas forscher. Angesprochen auf einen möglichen Triumph beim wichtigsten Radrennen der Welt sagte er: „In der Zukunft, wenn ich mich noch ein bisschen steigere, ist das nicht mehr weit weg. So ein Riesenabstand war das nicht mehr.“1:56 Minuten, um genau zu sein. Der Appetit auf mehr ist da:„Ich denke, dass ich mit meiner Entwicklung noch nicht am Ende bin. Ich muss noch ein kleines Stück stärker werden, dann ist einiges möglich“, sagte er.
Buchmanns größtes Problem auf demWeg dorthin dürfte Egan Bernal sein. Der 22 Jahre alte Kolumbianer gewann am vergangenen Wochenende erstmals die Frankreich-Rundfahrt und wird von Radsport-Größen wie Eddy Merckx oder Bernard Hinault schon als ihr legitimer Nachfolger geadelt. Auch der viertplatzierte Ravensburger, der sich neben Bernal auch Geraint Thomas und Steven Kruijswijk geschlagen geben musste, lobte den neuen Tour-Patron: „Er ist erst 22 – er kann noch oft die Tour gewinnen“, gibt Buchmann anerkennend zu.
Nach Jahren der deutschen Sprinter-Festspiele könnte der Fokus in naher Zukunft wieder auf das Gesamtklassement gehen. Seinen vier