Mann auf offener Straße mit Schwert erstochen
STUTTGART (dpa/RP) Mit einer Art Schwert soll ein Mann mitten auf einer Straße in Stuttgart einen anderen Mann getötet haben. Die Polizei geht von persönlichen Beweggründen für die Tat aus. Der mutmaßliche Täter habe bis vor kurzem bei dem Opfer gewohnt, teilten die Ermittler am Donnerstag mit.Vor dem Angriff hätten die beiden Männer Streit gehabt. Ein Polizeisprecher bezeichnete die Tat als „außergewöhnlich und entsetzlich“.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei um einen 28-jährigen Syrer. Der Mann sei nach bisherigen Erkenntnissen seit 2015 in Deutschland und habe einen gültigen Aufenthaltsstatus. Er sei der Polizei schon vor der Tat bekannt gewesen.
Der Verdächtige soll sich vor der Tat am Mittwochabend mit dem 36-jährigen Deutschen gestritten haben und ihn mit einer Art Schwert auf offener Straße erstochen haben. Das Opfer blieb blutüberströmt liegen. Zeugen verständigten die Polizei, die den Mann wenige Stunden später in der Nähe des Tatorts stellte.
Der Verdächtige kam in Untersuchungshaft, ein Richter erließ Haftbefehl wegen Mordes. Laut Polizei hat der Mann die Vorwürfe eingeräumt. Es gebe keinerlei Hinweise auf einen islamistischen oder politischen Hintergrund, hieß es in einer Mitteilung.
Nach der Tat kursierten mehrere Videos davon im Internet. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Filme authentisch sind. Die Polizei nutze die Filme zwar zur Beweissicherung, sagte ein Sprecher, die Ermittler würden die Internetnutzer aber kontaktieren und auffordern, die Videos aus dem Netz zu nehmen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft, ob sich Menschen, die Videos aufgezeichnet und hochgeladen haben, strafbar gemacht haben.
Die Fraktionschefin der AfD im Bundestag, Alice Weidel, teilte eines der Videos am Donnerstagvormittag auf ihrer Facebook-Seite. Im Video ist zudem das Logo der AfD-Bundestagsfraktion zu sehen. Viele Nutzer kritisierten Weidels Entscheidung, das Video zu teilen. So schreibt ein Nutzer bei Twitter: „Sie sollten aufhören, ständig Ihre Hetze zu verbreiten und nicht alles für ihre niederen politischen Motive zu missbrauchen.“