Zahl der Abschiebungen sinkt im ersten Halbjahr leicht
BERLIN (kna) Im ersten Halbjahr 2019 sind 11.496 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden. Das waren etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (12.261), wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilt. Die wichtigsten Zielländer waren demnach Italien, Albanien, Serbien, Georgien und Frankreich.
Außerdem wurden 6905 Schutzsuchende an der deutschen Grenze zurückgewiesen, oder ihnen wurde die Einreise verweigert, wie aus der Antwort weiter hervorgeht. Weitere 1525 Menschen wurden zurückgeschoben, nachdem sie unerlaubt eingereist waren. Im Rahmen der Dublin-Verordnung überstellte Deutschland 4215 Asylsuchende an andere EU-Staaten, weil die Menschen dort erstmals europäischen Boden betreten hatten.
Zum 30. Juni hielten sich laut Ausländerzentralregister 246.737 ausreisepflichtige Menschen in Deutschland auf. Davon hatten 191.117 einen Duldungsstatus – ihre Abschiebung war aus rechtlichen oder praktischen Gründen nicht möglich.
Die Bundespolizei konnte zahlreiche auf dem Luftweg geplante Abschiebungen im ersten Halbjahr nicht durchführen. In 13.509 Fällen scheiterte die Rückführung vor der Übergabe an die Polizei, in 2016 Fällen danach. Einsatzkräfte benutzten in den sechs Monaten bei Abschiebungen 1060 Mal Gewaltmittel. Im selben Zeitraum verließen 6786 Menschen Deutschland mit einer finanziellen Förderung freiwillig.