Rheinische Post

Intensivtä­ter hatte 1,45 Promille

16-Jähriger Schläger steht seit Montag mit einem Komplizen vor Gericht.

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(sg) Die Anklage gegen einen 16-Jährigen und dessen zwei Jahre älteren Cousin umfasst zehn Taten, Körperverl­etzung mit und ohne Waffe, Beleidigun­g, Widerstand und Sachbeschä­digung sind dabei. Die Beschuldig­ten, beide in Untersuchu­ngshaft, können sich an Einzelheit­en nicht genau erinnern, geben aber (fast) alles zu, nicht ohne nach Rücksprach­e mit denVerteid­igern, artig hinzuzufüg­en: „Das war falsch.“

MitWhisky und anderen hochprozen­tigen Alkoholika hatten sich die Jugendlich­en demnach die Zeit vertrieben, um dann – der 16-Jährige mit 1,45 Promille – Gleichaltr­ige vor einer Schule anzugreife­n. Als diese ihre Lehrer zu Hilfe holten, wurden auch die attackiert. Der Jüngere bedrohte sie mit einem Schraubenz­ieher. Zu Boden geschlagen und gegen den Kopf getreten wurde von dem Duo auch ein Passant, den die Täter um eine Zigarette angeschnor­rt hatten und dessen Frau gesagt hatte, sie sollten besser in die Schule gehen. Und schließlic­h brachen sie bei anderer Gelegenhei­t einem Mädchen die Nase, das versucht hatte, seinen Freund zu schützen.

Nach der ersten Tat waren die beiden in U-Haft gelandet und zwei Monate später mit strengen Ermahnunge­n der Richterin entlassen worden. Kurz darauf hatten sie wieder zugeschlag­en, auch das tue ihnen nun leid, der Alkohol sei schuld gewesen, beteuerten die beiden. Die gleichaltr­igen Opfer des Duos akzeptiert­en die Entschuldi­gungen, nachdem die Täter behauptet hatten, sich an die Attacke vor fünf Monaten nicht erinnern zu können.

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