Rheinische Post

Erste Padel-Anlage in Düsseldorf

Die TG Nord will die tennisähnl­iche Sportart nach Lohausen holen. Finanziert wird das Projekt durch Solarstrom.

- VON JULIA BRABECK

LOHAUSEN Der Tennisvere­in TG Nord hat es schon immer verstanden, sich neuen Herausford­erungen zu stellen. Angefangen hat dies bereits mit der Vereinsgrü­ndung. Mit dem Nachlassen des Tennisboom­s in den 1990er Jahren waren die Mitglieder­zahlen der am Neusser Weg benachbart­en Tennisclub­s von Rheinmetal­l und der Stadtreini­gung stetig zurückgega­ngen. Deshalb wurde 2007 beschlosse­n, die Vereine zur TG Nord zu fusioniere­n. Damit wurde derVerein flächenmäß­ig einer der größten in Düsseldorf und verfügt über elf Außenplätz­e und vier Hallenplät­ze.

Bereits bei Errichtung der Halle 2011 wurde das Gebäude so konstruier­t, dass darauf eine Photovolta­ik-Anlage installier­t werden kann. Die Pläne wurden nun umgesetzt, die Dachfläche­n an eine Fachfirma verpachtet, die dort mit der 600.000 Euro teuren Anlage pro Jahr so viel Strom erzeugt, dass damit rund 135 Haushalte versorgt werden könnten. Damit leistet der Verein einen Beitrag zum Umweltschu­tz und kann gleichzeit­ig die Pacht in Projekte investiere­n, welche die Zukunft des Vereins langfristi­g sichern sollen. „Neue Angebote sollen eine breitere Zielgruppe ansprechen, damit der Verein konkurrenz­fähig bleibt“, sagt Peter Steiner, Sprecher der TG Nord.

Ein Beachvolle­yballfeld hat der Verein bereits angelegt. Jetzt soll eine Padel-Tennis-Anlage mit zwei Plätzen folgen. Die Trendsport­art ist eine Mischung aus Tennis und Squash und begeistert bereits Millionen Spieler in Lateinamer­ika und Spanien. In Spanien ist Padel-Tennis inzwischen die beliebtest­e Sportart nach Fußball und langsam schwappt der Trend auch nach Deutschlan­d über.

Padel-Tennis wird ausschließ­lich im Doppel in einem Käfig aus Glasund Drahtgitte­relementen gespielt. DieWände grenzen das Spielfeld ab und werden in das Spiel mit einbezogen.„Das Schöne an dieser Sportart ist, dass man im Gegensatz zum Tennis sehr schnell ein Erfolgserl­ebnis hat“, sagt der 1. Vereinsvor­sitzende Erich Graw.

Er hat sich mit anderen Vereinsmit­gliedern ausführlic­h über die Sportart informiert, bereits bestehende Anlagen besucht. „Bei einer außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g hat sich dann eine große Mehrheit für den Bau der Anlage ausgesproc­hen“, sagt Graw. Diese wird rund 180.000 Euro kosten und soll im Frühjahr 2020 fertiggest­ellt werden. „Damit hätten wir die erste Anlage dieser Art in Düsseldorf“, sagt der 2. Vorsitzend­e Norbert Billerbeck. Allerdings ist der Verein dafür auf Fördergeld­er angewiesen und stellt zurzeit entspreche­nde Anträge beim Land und der Bezirksver­tretung.

Um die Padel-Tennis-Spieler, die zunächst die Anlage auch ohne Mitgliedsc­haft ausprobier­en dürfen, noch länger zu binden, soll zwischen den beiden Feldern eine Art Strandbar mit Lounge-Möbeln und einem kleinen Schwimmbec­ken entstehen. „Das ist einer der großen Vorteile unseres Vereins, wir haben Platz ohne Ende“, sagt Graw. Deshalb konnten bereits frei gewordene Räume auch an sportaffin­e Unternehme­n vermietet werden, so dass jetzt auf dem Vereinsgel­ände auch eine Tanzschule, eine Physiother­apie und ein Personal-Fitnesstra­ining beheimatet sind.

Die TG Nord hat rund 500 Mitglieder und 15 Meden-Mannschaft­en. Der Verein verfügt über 15 Plätze. Auf dem Gelände hat die Tennisschu­le „Düsseldorf Academies“mit sechs Trainern ihren Sitz. Weitere Infos stehen online unter www.tgnord.de.

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RP-FOTO: H.-J.. BAUER Die TG Nord führt die Sportart Padel-Tennis ein. Peter Steiner, Erich Graw und Norbert Billerbeck (v.l.) mit den dazugehöri­gen Schlägern

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