Rheinische Post

13. August 1996

- TEXT: JENI/FOTO: DPA

Am 13. August 1996 endete in Belgien eine beispiello­se Mordserie: Die Polizei verhaftete den Serienmörd­er Marc Dutroux (Foto), der mindestens sechs junge Frauen entführt hatte. Zwei seiner Opfer konnten lebend aus einem Kellerverl­ies gerettet werden, vier weitere wurden tot geborgen. Auf die Festnahme folgte der eigentlich­e Skandal. Immer mehr Ermittlung­spannen kamen ans Licht. Unter anderem waren die Behörden mehrfach wichtigen Hinweisen nicht nachgegang­en. Die Mutter des Mörders hatte in einem Brief geschriebe­n, dass jemand zwei junge Frauen ins Haus ihres Sohnes gebracht habe. Da hatte Dutroux gerade eine 17- und eine 19-Jährige entführt, die überall gesucht wurden. Zwei achtjährig­e Mädchen, die Dutroux im Keller gefangen gehalten hatte, verhungert­en, während er wegen Autodiebst­ahls in Arrest saß – obwohl die Polizei eine Hausdurchs­uchung durchführt­e. Diese und viele weitere Ermittlung­spannen nährten den Verdacht, dass Dutroux von höchster Stelle geschützt worden war. Warum überhaupt, so fragten die Medien, war er 1992 aus dem Gefängnis entlassen worden, nachdem er 1989 zu 13 Jahren

Haft wegen Entführung und Vergewalti­gung verurteilt worden war? Viele Fragen blieben auch nach dem Prozess gegen Dutroux offen. Er wurde 2004 zu lebensläng­licher Haft verurteilt. Seine Ex-Frau, die an seinen Taten beteiligt gewesen war, erhielt eine Haftstrafe von

30 Jahren.

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