Henkel-Siedlung feiert die gute Nachbarschaft
GARATH (dsch) Seit 25 Jahren gibt es die Siedlung Garather Motte im ruhigen Osten des Stadtteils. Dieses Jubiläum feierten die Bewohner mit einem großen Nachbarschaftsfest, das bis spät in den Abend ging. „Es ist schon eine besondere Nachbarschaft“, sagt Anwohner Lüer Mojen. Und das hat einen Grund: Die Siedlung gehörte bis vor einigen Jahren der Firma Henkel und war deren Angestellten vorbehalten.
Der 72-jährige Mojen wohnt seit der Gründung 1994 in der Mottensiedlung, die aus 29 Reihenhäusern und dreiWohnblöcken besteht. Das Chemieunternehmen hat hier einige seiner Mitarbeiter unweit des Werksgeländes untergebracht und ihnen Häuser in Form einer Erbpacht zur Verfügung gestellt. 44 Jahre hat Mojen bei Henkel gearbeitet, 25 Jahre mit seinen Kollegen Wand an Wand gewohnt. „Man hat in einer solchen Wohnsituation natürlich eine besondere Motivation, mit den Nachbarn auch befreundet zu sein“, sagt Mojen. Und das klappe prima in der Mottensiedlung.
Der Name stammt übrigens von einer mittelalterlichen Wehranlage, einer sogenannten Motte, die seit 1366 auf dem Gelände im heutigen Garather Osten nachweisbar ist, heute aber keine Spuren mehr hinterlassen hat.
Seit einigen Jahren hat sich Henkel aus der Siedlung zurückgezogen, die Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, dem Konzern die Häuser abzukaufen. Die übrigen Gebäude gingen an einen Investor. „Inzwischen leben hier natürlich auch Menschen, die nichts mit Henkel zu tun haben“, erzählt Lüer Mojen. Dennoch habe die Hälfte der Siedlungsbewohner einen Henkel-Hintergrund. Auch die Auswärtigen würden sich jedoch sehr gut in die bestehende Gemeinschaft integrieren. „Man kennt sich, man hilft sich“, sagt Mojen zufrieden. „Das gibt es heutzutage nicht mehr oft in der Stadt“, sagt der 72-Jährige.