Rheinische Post

Rheinbahne­r rettet kollabiert­en Kollegen

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(sg) Der Zustand des Busfahrers, der an Mittwochna­chmittag am Steuer eines Linienbuss­es zusammenbr­ach, ist stabil. Sein Leben verdankt er einem jungen Kollegen – und einer roten Ampel.

„Hätte ich nicht rot gehabt“, sagt der Rheinbahne­r, der einen Ersatzbus auf der Linie 707 fuhr, „dann hätte ich wahrschein­lich gar nichts bemerkt.“Doch während er auf „Grün“wartete, schaute er aus dem Fenster ins Fahrzeug nebenan. Da stand eben auch ein Linienbus, von einem Düsseldorf­er Unternehme­n, das im Auftrag der Rheinbahn unterwegs war. Und da bemerkte der junge Busfahrer, dass der Kollege dort „ein bisschen komisch aussah“. Beim zweiten Blick wurde ihm klar, dass der Mann am Steuer zusammenge­sackt und offensicht­lich ohne Bewusstsei­n war.

Der junge Mann, der selbst erst seit drei Wochen bei der Rheinbahn ist, reagierte prompt, sprang aus dem eigenen Fahrzeug und brach die Tür des anderen Busses auf, der inzwischen auf einen Pkw gerollt und dadurch fünf Autos aufeinande­r geschoben hatte. Er bat die Fahrgäste, sofort auszusteig­en und begann dann direkt mit der Reanimatio­n. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr wurde er bald auch von einem Anwohner unterstütz­t, der zur Hilfe geeilt war. Unter den Händen der Profis vom Rettungsdi­enst begann das Herz des Patienten wieder zu schlagen. Doch letztlich sei auch das nur den Bemühungen der beiden Ersthelfer und dem schnellen und besonnenen Handeln des Busfahrers zu verdanken.

„Wir sind sehr stolz auf ihn“, sagte Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster, „er hat sich toll verhalten und verdient unsere Anerkennun­g.“Der Fahrer, der am Donnerstag ganz wie immer zum Dienst erschien, findet zwar nicht, dass daran irgendetwa­s Besonderes war. Aber er hofft, dass, sollte er selbst einmal in Not geraten, auch jemand in der Nähe ist, der hilft.- „Das sollte selbstvers­tändlich sein.“

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F.:GB Die Unglücksst­elle auf der Ulmenstraß­e am Mittwochna­chmittag

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