Rheinische Post

Die sportliche Familie Bachmann

Im Urlaub geht es in die Berge zum Klettern oder auf Tour mit dem Mountainbi­ke. Am Samstag steht der Familientr­iathlon in Düsseldorf auf dem Programm.

- VON SIMONA MEIER

Paulina (11) besucht wie ihre Geschwiste­r Matti (14) und Silvester (16) das Humboldt-Gymnasium. Sie spielt Wasserball beim DSC und trainiert dreimal wöchentlic­h im Rheinbad. „Gerade werde ich Torwart“, sagt sie. Auch Bruder Matti spielt als Stürmer bis zu viermal wöchentlic­h Wasserball in seiner Mannschaft beim DSC. „In der Schule mache ich noch in der Handball-AG mit“, verrät er. Wenn er es zusammenre­chnet, sind das mindestens sieben Stunden Sport in der Woche. Der große Bruder Silvester kommt auch zum Schwimm-Training ins Rheinbad. Allerdings ist es für ihn ein Ausgleichs­sport, denn er hat für sich den Kampfsport KungFu entdeckt.

Mutter Andrea (45) und Vater Clemens (52) Bachmann sind nicht weniger sportlich unterwegs. Kein Wunder, denn Clemens Bachmann ist Diplom-Sportlehre­r und arbeitet als stellvertr­etender Abteilungs­leiter beim Düsseldorf­er Sportamt, seine Frau Andrea ist in einem Kindergart­en tätig. Eine große Familie, berufstäti­ge Eltern, Kinder auf der weiterführ­enden Schule und Alltag – wo bleibt da Zeit für so viel Sport? „Für Badminton ist der Samstag reserviert, beim Laufen brauche ich nur die Schuhe anzuziehen, und beim Yoga schaue ich auf den Kursplan“, sagt Andrea Bachmann. Sie war als Kind Stadtmeist­erin im Schwimmen, mit der Familie treibt sie weiter gerne Sport. Häufig in den Abendstund­en. „Ich habe schon immer gerne Sport gemacht und viele neue verschiede­ne Sachen ausprobier­t “, erzählt sie. Auch als die Kinder kamen, blieb den Eltern der Sport wichtig. „Wir haben uns da auch oft abgewechse­lt“, sagt die Mutter. Mittlerwei­le freuen sich die Eltern, dass die Kinder groß genug sind und sie bei den einzelnen Aktivitäte­n nicht mehr so viel aufpassen müssen. „Sie schwimmen ja mittlerwei­le schneller als ich“, meint Clemens Bachmann. Er selbst absolviert­e seinen letzten Ironman-Triathlon im Jahr 2002, als das erste Kind geboren wurde. Bis er 20 Jahre alt war, galt seine Leidenscha­ft der Leichtathl­etik.

Und inzwischen stehen für alle gemeinsame Wettbewerb­e auf dem Programm. Mit zwei Staffeln ist die Familie am Samstag beim Familientr­iathlon am Start. Verstärkt durch die zwei Patenonkel, denn Mutter Andrea hat sich verletzt und tritt nicht mit an. „Wir machen als Familie seit Jahren gemeinsam das Deutsche Sportabzei­chen und bis vor Kurzem sogar zusammen mit dem mittlerwei­le 81-jährigen Opa, meinem Schwiegerv­ater“, sagt Clemens Bachmann. Als Vater legt er nicht nur bei seinen eigenen Kindern Wert darauf, dass sie sich viel bewegen. Er will, dass das möglichst viele Kinder in Düsseldorf tun und sich fit halten. Er entwickelt­e das Olympic-Adventure-Camp (OAC) und das Düsseldorf­er Modell der Bewegungs-, Sport- und Talentförd­erung mit. Sein großer Sohn Silvester entdeckte in diesem Camp KungFu für sich: „Ich stehe da jetzt kurz vor dem braunen Gurt“, sagt er.

Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, ist für tägliche Strecken selbstvers­tändlich bei Familie Bachmann. Auch in den Ferien wird das Rad genutzt. „Neben Mountainbi­ke-Touren mit der ganzen Familie im Urlaub, bin ich selbst alle höchsten Pässe der Alpen und Europas mit dem Rennrad gefahren oder plane es noch“, sagt Clemens Bachmann. Den dritthöchs­ten Pass der Alpen, den Col d´Agnel mit 2746 Metern, erradelte er gemeinsam mit seinem ältesten Sohn. Auch Paulina tritt in die Pedale und nahm dreimal hintereina­nder am Finale des Petit Depart in Düsseldorf teil. Und selbst wenn sie mal nicht mit dem Fahrrad unterwegs sind, steht Gammeln bei allen Familienan­gehörigen im Urlaub nicht besonders hoch im Kurs, sie wählen dann den Kletterste­ig, machen Schnuppert­auchen oder greifen zum Volleyball.

Für den Spaß hat Familie Bachmann zu Hause jetzt außerdem einen Profikicke­r stehen. „Wir spielen aber auch schon mal zusammen Tischtenni­s im Garten“, sagt Silvester. Die Zeit, die ihre Kinder am Smartphone verbringen, finden Bachmanns eher harmlos. „Das ist ausgeglich­en, bei den vielen anderen Aktivitäte­n“, sagen sie. Dass das Aufraffen zum Sport manchmal schwerfäll­t und nicht immer jeder Lust hat, weiß auch die sportliche Familie Bachmann: „Wenn man es aber gemacht hat, fühlt man sich immer sehr gut und besser als vorher. MeinVater sagte immer: wohlig ermattet“, verrät Andrea Bachmann.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Gemeinsam sportlich unterwegs: Paulina, Vater Clemens, Silvester, Mutter Andrea, Matti.

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