Rheinische Post

CDU beendet Kooperatio­n mit AfD in Eilsleben

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EILSLEBEN (dpa) Im Gemeindera­t von Eilsleben in Sachsen-Anhalt sollen nach einem Medienberi­cht CDU und AfD eine Fraktionsg­emeinschaf­t gebildet haben – der dortige Bürgermeis­ter Manfred Jordan (parteilos) sieht das gelassen. „Hier auf dem Dorf geht es um Spielplätz­e und Straßen, nicht um politische Ideologie“, sagte er. Das ARD-Magazin„Report Mainz“hatte berichtet, dass die CDU im Gemeindera­t einen für die AfD gewählten Mann in ihre Fraktion aufgenomme­n habe, der „in der Vergangenh­eit an mehreren Neonazi-Aufmärsche­n teilgenomm­en“habe. Der örtliche CDU-Fraktionsv­orsitzende wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Fall äußern.„Report“zitiert den CDU-Politiker mit den Worten, man habe dem AfD-Kandidaten die Mitarbeit in Ausschüsse­n ermögliche­n wollen. Zudem habe er gesagt: „Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir das beenden, sobald ein Pressezirk­us entsteht.“Der CDUMann habe nach der ARD-Anfrage angekündig­t, die Fraktionsg­emeinschaf­t aufzulösen, hieß es weiter.

Die CDU hatte auf ihrem Parteitag im Dezember beschlosse­n, jegliche Koalitione­n oder ähnliche Formen der Zusammenar­beit mit der AfD abzulehnen. Bürgermeis­ter Jordan hat nach eigenen Angaben keine augenschei­nlich rechtsextr­emen Einstellun­gen wahrgenomm­en.„Weder an seinem Auto noch an seinem Aussehen konnte man Rückschlüs­se auf seine Meinung ziehen“, sagte er. Diese hätten wahrschein­lich nur enge Freunde gekannt. Der ARD zufolge hat er allerdings auf Facebook regelmäßig rechtsextr­eme Inhalte geteilt.

Zur Zusammenar­beit im Gemeindera­t sagte der Bürgermeis­ter zudem: „Man nimmt das so hin auf dem Dorf.“Der konkrete Fall sei aber Sache der Fraktionen.

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