Rheinische Post

Deutsche Volleyball­er auf Selbstfind­ung in Belgien

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ANTWERPEN (dpa) In der Diamantenm­etropole Antwerpen wollen sich Georg Grozer und die deutschen Volleyball­er endlich selbst finden. Nach dem krachenden Fehlstart in seine EM-Medaillenm­ission mit zwei Niederlage­n möchte derVize-Europameis­ter von 2017 den Ballast aus Selbstzwei­fel und Unsicherhe­it abstreifen. Doch nicht zuletzt dem mit sich hadernden deutschen Star Grozer wird das endgültige Lösen derVerkram­pfung vor dem dritten Gruppenspi­el am Montag (17.30 Uhr) gegen Außenseite­r Österreich nicht ganz leicht fallen.

„Jeder kennt das Risiko, dass es vielleicht nicht so laufen wird wie bei der letzten EM, weil die Vorbereitu­ng fehlt. Ich versuche aber, den Jungs zu helfen, wo ich kann“, meinte das zwei Meter große Kraftpaket nach dem 0:3 zum EM-Start in Brüssel gegen den Europameis­ter von 2011, Serbien. „Das ist auch eine neue Situation für mich, etwas außer Form zu sein.“

So wie die Abwehr der Motor des deutschen Spiels ist, so ist die Physis GrozersVer­trauensgru­ndlage. Doch dieses Fundament hat bei dem 34 Jahren alten Routinier Risse bekommen. Wegen einer Fußverletz­ung musste der Legionär von Zenit St. Petersburg zweieinhal­b Monate komplett aussetzen. Dann konnte Grozer fünf Wochen lang immerhin Krafttrain­ing und Läufe absolviere­n. Erst seit rund vier Wochen ist der Diagonalan­greifer bei der Nationalma­nnschaft im Volleyball-Training.„Ich kann auch nicht zaubern“, meinte Grozer fast entschuldi­gend vor dem spielfreie­n Sonntag.

Trotz der beiden Pleiten gegen die nominell stärksten Kontrahent­en in Gruppe B ist für die Mannschaft von Nationaltr­ainer Andrea Giani noch nichts verloren. Die erstmals auf 24 Teilnehmer aufgebläht­e Endrunde gewährt schließlic­h den jeweils vier besten Teams der vier Sechsergru­ppen den Einzug ins Achtelfina­le.

Vom Medaillena­nspruch wollen Kapitän Lukas Kampa & Co. nicht ablassen. „Wir können in das Turnier gehen und sagen: Wir haben kein Ziel. Dann fragen alle: Was ist mit denen los? Wir können in das Turnier gehen und sagen:Wir wollen eine Medaille gewinnen, und dann müssen wir uns daran messen lassen“, erläuterte der Zuspieler nach dem 2:3 gegen Co-Gastgeber Belgien. „Mir ist das letzte lieber.“

Das Aufbäumen gegen Belgien nach einem 0:2-Satzrückst­and war immerhin ein Schritt nach vorne. Die Deutschen müssen versuchen, sich in den letzten drei Gruppenpar­tien für die K.o.-Runde einzuspiel­en. Die Abstimmung fehlt naturgemäß, da Grozer wie gewohnt im Sommer in der Nationalma­nnschaft pausierte.

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FOTO: DPA Georg Grozer (hinten) gegen Belgiens Sam Deroo.

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