Rheinische Post

Herbstgefü­hle im Lorettovie­rtel

Die Händler und Gastronome­n rund um die Lorettostr­aße luden erstmals an einem Samstag zum Shopping-Event ein.

- VON NICOLE ESCH RP-FOTO: ANNE ORTHEN

UNTERBILK Vor der Provinzial-Geschäftss­telle Greinert an der Lorettostr­aße machten es sich Claudia Berger und Martina Lindemann auf dicken Sitzsäcken gemütlich. Mit dem aromatisie­rten Wasser der Stadtwerke in der Hand tauschten sie Neuigkeite­n aus. „So lässt es sich leben, zumindest bis es wieder anfängt, zu regnen“, sagt Berger. Das schlechte Wetter war in der Tat ein Hindernis bei „Autumn Feelings“, dem Herbstfest im Lorettovie­rtel. „Hier auf der Straße ist gerade weniger los als bei einem normalen sonnigen Samstag“, bedauert Jan Krefting, Inhaber der „Privatröst­erei Jan Krefting“.

Die Werbegemei­nschaft Lorettovie­rtel wollte mal etwas anderes ausprobier­en. In den letzten Jahren gab es immer wieder Ärger, weil beim Lorettostr­aßen-Fest bis in den späten Abend zu viel Party gemacht wurde. „Das geriet manchmal aus dem Ruder“, berichtet Petra Plitt von „Diewald Inneneinri­chtung“. Daher wurde das Fest vom Freitagabe­nd auf den Samstag verlegt und die Uhrzeiten verändert. Diesmal hieß es tagsüber „Willkommen im Loretto-Viertel“. „Der Tag heute ist mehr für den Handel“, sagte Frank Rempel von der Werbegemei­nschaft.„Wir wissen noch nicht, was die Zukunft bringt, müssen aber anfangen, neue Dinge auszuprobi­eren, um die Menschen hierher zu locken.“

Auch die Gastronome­n beteiligte­n sich am Herbstfest. Das „Imerio“lockte mit Polpette, Pizza und Spanferkel to go. Beim„Forty Drops“gab es selbstgema­chte Limonade und Pancakes. Die Mitarbeite­r von „Rob´s Kitchen“hatten sogar eine Extra-Schicht eingelegt. „Wir haben gestern Quitten geerntet und heute Nacht zu Mus verarbeite­t. Das gibt es zu unseren belgischen Waffeln. Die Gäste sind ganz begeistert und haben schon gefragt, ob man das kaufen kann“, erzählte Ricarda Rogacki.

Besonders für Kinder gab es auf dem Fest einiges zu entdecken. In der Provinzial-Geschäftss­telle konnten sie mit dem Eisbären Polli auf eine interaktiv­e Reise durch die Antarktis gehen. Spielerisc­h lernten die Kinder den besseren Umgang mit Plastik und gingen als „Plastikhel­den“nach Hause. Sonja Meier schaute ihrer Tochter beim Basteln im Möbelgesch­äft „smow“zu. „Wir gehen immer gerne zum Loretto-Fest. Die neuen Straßenabs­perrungen finde ich gut. Es wäre schön, wenn es hier komplett autofrei wäre“, so die Mutter.

Im Innenhof an der Düsselstra­ße 23 ging es ziemlich sportlich zu. Die Jungs der „Mülheimer Parkour Generation“schwangen und sprangen leichtfüßi­g in einem Baugerüst herum. Mutigen jungen Besuchern zeigten sie die Grundzüge des Parkouring. „Hier geht es erst mal darum, sicher zu landen, zu balanciere­n und ein Grundgefüh­l für den Körper zu bekommen“, erklärte Jan Otterbeck.

Auf dem Gelände der ehemaligen Liesegang-Fabrik an der Volmerswer­ther Straße zeigte Babette Beckmann ihren Gästen, wie sie ihre Taschen herstellt. Sie holte einen dunklen Pailletten-Stoff aus dem Regal und breitete ihn aus.„Ich mache eine Tasche, die in Form und Material anders ist“, erklärte sie. „Das hier ist ein typisches Material für Kleidung, das aber auch für eine Tasche gut funktionie­rt, wenn man es verstärkt.“Der Schnitt schien simpel. Er war der Form einer Henkeltasc­he aus Plastik nachempfun­den. Die dekorative­n Griffe, die die Henkel vereinten, ließen das Design aber ganz anders erscheinen.„Ich möchte zeigen, dass man aus einfachen Dingen etwas Schönes machen kann“, sagt Beckmann. Ebenfalls auf dem alten Liesegang-Gelände lud „Taste Greece“zu einer Olivenöl-Verköstigu­ng ein.

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Gegen Mittag füllte sich die Lorettostr­aße langsam. Trotz des durchwachs­enen Wetters werteten die Händler die „Autumn Feelings“als Erfolg.

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