Rheinische Post

Thommy will richtig wichtig werden

Fortunas Offensivsp­ieler gehört zu den besten Standardsc­hützen seiner Mannschaft.

- VON FALK JANNING

Erik Thommy ist nicht der Typ, der sich zum Schmollen zurückzieh­t, wenn es persönlich nicht so läuft. Im Gegenteil: Fortunas Flügelstür­mer schaltet dann gerne in den Jetzt-erstrecht-Modus und steht noch stärker unter Strom als ohnehin. So wie im geheimen Testspiel am Donnerstag gegen den niederländ­ischen Erstligist­enVVVVenlo, das die Truppe von Trainer Friedhelm Funkel dank eines Treffers von Bernard Tekpetey mit 1:0 gewann.

Da war deutlich zu sehen, dass es für den Wirbelwind derzeit um eine ganze Menge geht – den Startplatz im Heimspiel gegen Mainz 05. Der 25-Jährige ackerte, rannte, grätschte, legte sich mit seinen Gegenspiel­ern an, schimpfte, kämpfte. Funkel hatte ihn zuletzt auf die Bank gesetzt, obwohl es für den Ex-Stuttgarte­r trotz der Niederlage­n seiner Mannschaft ganz gut lief, er schon vier Scorerpunk­te sammelte.

Stark fand Thommy die Geste seines Coaches. „Der Trainer kam auf mich zu und hat mir erklärt, dass ich nicht spielen werde“, sagt der frühere Stuttgarte­r.„Ich bin sehr dankbar dafür, dass er direkt auf die Spieler zugeht. Das spricht für ihn. Ich würde natürlich am liebsten jedes Spiel von Anfang an machen. Aber Fußball ist kein Wunschkonz­ert.“Und so nutzt er neben der Partie gegenVenlo auch die Trainingse­inheiten während der Länderspie­lpause, um auf sich aufmerksam zu machen. „Es bringt mir ja überhaupt nichts, wenn ich jetzt ein langes Gesicht mache. Das ist nicht meine Art. Ich ordne mich immer der Mannschaft unter.”

Im Test gegen Venlo setzte er sein Vorhaben um, demonstrie­rte, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann, spielte eklig in der Defensive und zeigte, dass er einer der besten Standardsc­hützen der Mannschaft ist. In der Bundesliga hat er vier Tore vorbereite­t, darunter zwei per Eckball. Das ist seine Spezialitä­t.„Ich gucke halt, dass ich in der Mitte einen Abnehmer finde. Wir trainieren das jede Woche.“

Thommy sieht darin eine wichtige Waffe im Abstiegska­mpf. „Das kann Spiele entscheide­n. Wir sind nicht der FC Bayern, der pro Spiel 15 Großchance­n hat.“Vielleicht könne ein Standard in den nächsten Wochen, wenn das Selbstvert­rauen nicht ganz so groß sei, auch mal eine wichtige Rolle spielen.

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FOTO: FALK JANNING Erik Thommy.

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