Nicht besonders viel los auf der Umweltspur
So läuft’s im Berufsverkehr an der Merowingerstraße.
7.30 Uhr am Freitag an der Merowingerstraße in Bilk. Es herrscht Berufsverkehr. Autolärm dröhnt über die Straße, Dieselgeruch liegt in der Luft. Tausende Autos fahren Richtung Stadtmitte. Nutzen dürfen sie seit April nur eine der beiden Spuren. Die Stadt hat im April eine Umweltspur auf der Merowingerstraße eingerichtet. Damit wollte sie dafür sorgen, dass mehr Pendler aufs Rad oder öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und so ein Dieselfahrverbot verhindern. Auf der Spur dürfen nur Taxis, Busse, Fahrradfahrer, Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit drei oder mehr Insassen fahren.
8.27 Uhr, die Umweltspur ist blockiert. Direkt hinter der Ampel an der Einfahrt zur Karolingerstraße hält ein LKW. Der Fahrer bleibt erstmal rund fünf Minuten sitzen, telefoniert, schaut Unterlagen durch. Dann steigt er aus, holt einen Hubwagen, auf den er Pakete stapelt und damit in der Karolingerstraße verschwindet. Der Verkehr geht ganz normal weiter. In den zehn Minuten, in denen der LKW auf der Spur steht, schlängeln sich drei Fahrradfahrer an ihm vorbei. Während auf der regulären Fahrspur ein Auto nach dem anderen in Richtung Stadt rauscht. Trotz guten Wetters.
Dabei sollte die Umweltspur genau das verhindern: Durch sie sollten Pendler auf Rad oder Bus umsteigen. Aber an diesem Freitagmorgen dominieren eindeutig die Autos. In den zwei Stunden Testzeit fahren etwa 30 Radfahrer in Richtung Stadt, dazu sechs Busse. Die gute Nachricht: Sie bleiben auf ihrer Spur, sieht man von dem LKW mal ab, die meiste Zeit ungestört. Fünf Autos nutzen unberechtigt die Umweltspur.