Frau wegen Säureanschlags vor Gericht
(wuk) Nach einem Anschlag mit 30-prozentiger Salzsäure auf einen Gerichtsvollzieher und drei weitere Männer verhandelt das Landgericht nun gegen eine 51-jährige Unternehmensberaterin aus Hassels. Die Frau, die wegen einer psychischen Erkrankung als schuldunfähig gilt, hatte bei der Zwangsräumung ihrerWohnung laut den Ermittlungen morgens plötzlich die Tür geöffnet und Säure auf den Gerichtsvollzieher, zwei Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes sowie den Hauseigentümer geschüttet.
Das SEK hatte daraufhin dieWohnung gestürmt und die Frau festgenommen.Weil ein Gutachter sie weiter für gefährlich hält, wurde sie in einer Psychiatrie-Klinik ungebracht. Die vier Männer kamen ohne erhebliche Verletzungen davon. In ersten Vernehmungen soll die 51-Jährige die Tat gestanden haben, wobei sie sich angeblich auf Notwehr berufen hat. Sie fühle sich schon seit Jahren von einer mächtigen Person verfolgt. Am Morgen, als ihreWohnung zwangsweise geräumt werden sollte, habe sie geglaubt, die Männer wollten sie töten. In höchster Not habe sie sich nur verteidigt. Ein psychiatrischer Sachverständiger attestierte ihr eine paranoide Schizophrenie. Ob sie dauerhaft in der psychiatrischen Klinik bleiben muss, hängt vom weiteren Prozess ab, der Ende Oktober fortgesetzt wird. Bis dahin will sie mit ihrem Anwalt prüfen, ob sie eine Aussage macht.