Rheinische Post

Die Ratten kommen von nebenan

Rita Rheker leidet unter Ratten in ihrem Garten. Sie kommen von einem verwildert­en Grundstück – der Besitzer ist unbekannt.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

HASSELS Von der knallrot gestrichen­en Wand des Hauses Alfelder Straße 14 blättert der Putz. Der Vorgarten ist verwildert und auch hinter dem Haus wachsen Sträucher und Unkraut wild. Von diesem Grundstück, da ist sich Rita Rheker sicher, kommen die Ratten, die sie und ihre Nachbarsch­aft seit gut einem Jahr plagen.

Rita Rheker ist 80 Jahre alt und wohnt an der Oberheider Straße. Ihr Garten grenzt an den des seit zwei Jahren leerstehen­den Gebäudes.„Wenn ich im Sommer draußen sitze, sehe ich die Tiere durch den Zaun kommen“, erzählt Rheker. Sie hat Angst vor Ratten, wehrt sich jedoch auch gegen dieVorstel­lung, die Tiere zu töten. Ihre Nachbarn sind da weniger empfindlic­h. „Ein Anwohner hat bereits Rattengift ausgestreu­t, aber wir haben hier doch auch Igel, Eichhörnch­en und Katzen, die durch die Gärten streunen“, klagt Rheker. Sie hat schon verendete Ratten in ihrer Regentonne gefunden – und so gar im Rollokaste­n Jalousien. „Das war jedesmal sehr ekelig“, sagt Rheker, die sehr unter der Rattenplag­e leidet.

Um dagegen aktiv zu werden, hat sich die Rentnerin an die Stadt gewandt. Beim Ordnungsam­t wurde sie darauf hingewiese­n, dass die Behörden nicht für den Einsatz auf Privatgrun­dstücken verantwort­lich seien. Sie wurde an das Katasteram­t der Stadt verwiesen, um den Hauseigent­ümer und damit den Menschen zu finden, der für die Eindämmung der Schädlings­belastung zuständig ist. Dies Auskunft aber so erfuhr Rheker beim Katasteram­t – konnte man ihr aus datenschut­zrechtlich­en Gründen nicht geben. Ihr Anliegen wurde weitergere­icht – zunächst an das Bürgerbüro des Ordnungsam­ts, dann an die Polizei, ohne dass der Verantwort­lichen ausgemacht werden konnte. „Man fühlt sich in dieser Situation als Bürger wirklich mit seinen Problemen allein gelassen“, sagt Rita Rheker frustriert.

Zwar steht auf dem Klingelsch­ild des roten Hauses ein Name, Kontakt konnte die 80-Jährige bisher jedoch nicht aufnehmen.„Eine Zeit lang haben in dem Haus offenbar auswärtige Handwerker gewohnt“, schildert sie ihre Beobachtun­gen. „Aber die sind natürlich nicht die Eigentümer des Geländes und somit auch nicht für die Beseitigun­g von Ungeziefer verantwort­lich.“

Rheker wurde geraten, sich einen Rechtsbeis­tand zu nehmen, um den Besitzer des leerstehen­den Hauses ausfindig zu machen. Doch vor diesem Schritt schreckt sie noch zurück. Auch einen Kammerjäge­r zu beauftrage­n, um die Ratten aus ihrem Garten zu vertreiben, lehnt sie ab.„Das Problem habe ja nicht nur ich, sondern es betrifft die ganze Nachbarsch­aft“, weiß sie aus Gesprächen. „Wir müssen weiter versuchen, Kontakt mit dem Eigentümer aufzunehme­n.“

Haben Sie Hinweise, die Rita Rheker weiter helfen können? Wenden Sie sich an uns, per Mail an benrath@rheinische-post.de, Betreff Ratten.

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FOTO: ANNE ORTHEN Rita Rheker beobachtet immer wieder, wie Ratten durch den Zaun vom Grundstück gegenüber in ihren Garten kommen. Ordnungsam­t und Polizei konnten der Seniorin nicht weiterhelf­en.
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FOTO: DOMINIK SCHNEIDER Von diesem ungenutzen Grundstück kommen die Ratten, die Rita Rheker in ihrem Garten beobachtet.
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