Anzeichen für ernsthafte Bauschäden
Tauchen Risse in einer Wand auf oder Schimmel im Bad, sind die Ursachen für die Schäden zum Teil vielseitig. Häufig stecken ernsthafte Bauschäden, die Hausbesitzer rasch beheben müssen, dahinter.
(tmn) Bei der Bauabnahme ist noch alles in Ordnung: Das neue Eigenheim sieht schick aus. Doch keiner kann ausschließen, dass später Bauschäden auftreten. Noch nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren können scheinbar harmlose Indizien darauf hinweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Oft liegen dann die Ursachen tiefer. Um Schäden dauerhaft beseitigen zu können, muss man sie erst einmal finden.
Risse im Putz „Plötzlich auftretende Risse können auf tieferliegende Bauschäden hinweisen“, sagt Elfi Koch vom Verband Beratender Ingenieure in Berlin. Insbesondere, wenn diese größer als ein Haarriss sind. „Entstehen sie dort, wo vorher keine waren, sollte man ihnen unbedingt auf den Grund gehen und nach Veränderungen im Umfeld suchen.“
Kommen die Risse immer wieder, ist der Untergrund oft problematisch. Unter Umständen müssen dann aufwendige Arbeiten am Fundament folgen. Auch Risse an tragendenden Wänden sind meist ein Hinweis darauf, dass es Defizite am Bauwerk oder Baugrund gibt.
Schimmel im Innenbereich Tritt an Innenwänden Schimmel auf, kann das daran liegen, dass man den Raum zu wenig lüftet. „Es ist aber auch möglich, dass irgendwo Feuchtigkeit im Mauerwerk oder im Sockelbereich ist“, erklärt Weidemüller. Oder: Das Wasser tritt aus Installations- und Heizungsleitungen aus und fließt ins Mauerwerk. Feuchteschäden im Dachboden Kommt das Wasser als Regen oder Schnee von außen durch die Dachluke in den Dachboden und trocknet ab, ist meist alles gut. „Schwieriger ist es, wenn die Feuchtigkeit mit der warmen Luft aus dem unten liegenden Wohnbereich in den Dachraum gelangt. Dann ist die Dampfbremse undicht“, erklärt Marcel Quent vom Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau. „Hier hilft nur, die defekte Stelle zu suchen und zu schließen.“Und eine dauerhafte Lösung zur Entlüftung des Daches zu finden.
Blasen im Außenputz Wölbt sich der Putz an der Fassade nach außen, ist das kein harmloser Schönheitsfehler. „Das kann ein Zeichen sein, dass vom Inneren des Hauses Feuchtigkeit in die Wand eintritt, zum Beispiel durch einen Rohrriss im anliegenden Bad“, sagt Weidemüller. Um größere Schäden zu vermeiden, sollte man auch bei kleinsten Stellen reagieren. Trocknen nasse Flecken nicht ab, kann Feuchtigkeit im Mauerwerk stecken. Dann gilt: „Die Flecken nicht einfach überstreichen, sondern immer die Ursache suchen“, rät Weidemüller. „Sonst kommt die Feuchtigkeit immer wieder.“Dringt sie richtig tief ins Mauerwerk ein, wird die Reparatur teuer.
Feuchter Keller Die Ursachenforschung bei einem feuchten Keller kann sehr aufwendig sein. „Es kann an defekten Zuund Ableitungen von Heizung undWasserversorgung liegen“, sagt Quent. Möglicherweise liegen aber auch Schäden an der Abdichtung des Kellers vor. „Um sie zu finden, muss nicht selten der gesamte Boden rund um das Haus umgegraben werden.“