Rheinische Post

Deutsche Telekom kürzt die Dividende

- VON REINHARD KOWALEWSKY

BONN Obwohl der Umsatz der Telekom im abgelaufen­en Quartal um fast fünf Prozent gewachsen ist, rutschte die Aktie am Donnerstag nach der Vorlage der Quartalsza­hlen um zeitweise drei Prozent ab. Der Grund ist, dass der Konzern für das laufende Jahr nur noch eine Dividende von 60 Cent zahlen will. Für 2018 hatte es 70 Cent gegeben.

Vorstandsc­hef Tim Höttges begründete die sinkende Ausschüttu­ng damit, der Konzern müsse sich finanziell­en Spielraum sichern, um weitere Investitio­ns- und Wachstumsc­hancen“zu nutzen, ohne sein Rating am Kapitalmar­kt zu gefährden. Der Schuldenbe­rg der Telekom liegt bei 79 Milliarden Euro.

In den USA als wichtigste­m Markt mit mittlerwei­le 84 Millionen Kunden möchte die Telekom Ende des Jahres der erste landesweit­e 5G-Anbieter sein, mit einer Abdeckung von mehr als 200 Millionen Einwohnern. Höttges gab sich zuversicht­lich, die wichtige Genehmigun­g der Fusion von T-Mobile USA mit dem Wettbewerb­er Sprint Anfang 2020 zu erhalten.

In Deutschlan­d sieht sich der Bonner Anbieter gut gerüstet, um gegen Vodafone bestehen zu können, obwohl die Düsseldorf­er nach dem Kauf von Unitymedia nun ein fast bundesweit­es Kabel-TV-Netz haben. Der Marktführe­r habe bei LTE bereits die„größte Netzabdeck­ung“mit 97,9 Prozent der Haushalte, sagte Höttges. Bis 2021 würden rund 9000 neue Mobilfunks­tandorte aufgebaut. Dann käme die Telekom auf knapp 40.000 Funkstatio­nen in Deutschlan­d. Kein Wettbewerb­er kann mithalten.

In nur einem Jahr hat die Telekom die Zahl der Verträge für sehr schnelle Online-Anschlüsse mit einem Tempo von bis zu 100 Megabit/ Sekunde um ein Fünftel auf etwa 14 Millionen erhöht. Rund 3,5 Millionen Haushalte haben TV gebucht. Beliebt ist bei Smartphone­s die Datenflatr­ate Stream-On mit 2,8 Millionen Kunden, 80 Prozent mehr als vor einem Jahr.

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