Rheinische Post

Bayern sagen Wenger ab

Der 70-jährige Franzose ist keine Option als Trainer beim deutschen Rekordmeis­ter.

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MÜNCHEN (dpa) Das Rätsel um den zukünftige­n Trainer beendete Uli Hoeneß nicht, als er bester Laune in die Münchner Nacht entschwand. „Gute Frage“, sagte der noch amtierende Präsident des FC Bayern nach dem 2:0 gegen Olympiakos Piräus in der Champions League und lachte. Der hochgehand­elte ArsèneWeng­er wird wohl nicht die Lösung sein. Der 70-Jährige sei „keine Option“, teilte der Fußball-Rekordmeis­ter am Donnerstag­abend der „Bild“mit. Der Verein bestätigte zugleich, dass Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge mit Wenger noch am Mittwochna­chmittag telefonier­t habe.

Ob Hansi Flick auch noch nach dem Bundesliga-Knaller gegen Borussia Dortmund Trainer bleibt, ist deshalb weiter offen. Flick stieß auf den wenig prickelnde­n Erfolg gegen die Griechen mit einem GlasWasser an. Für edlere Getränke war vor dem Liga-Gipfel nicht der Zeitpunkt.

„Ich habe es genossen, weil die Mannschaft die Qualität, die sie hat, gezeigt hat“, sagte der 54-Jährige am Mittwochab­end. „Aber natürlich ist noch Luft nach oben.“Für Trainerger­üchte oder eineVerlän­gerung seiner Zwei-Spiele-Mission ist für Flick und seine Spieler kein Platz. „Es ist der deutsche Klassiker, und der hat seine eigenen Gesetze“, sagte Torhüter Manuel Neuer.

Die Frage nach dem zukünftige­n Bayern-Coach sei aktuell nicht das Thema für die Mannschaft, stellte der Kapitän klar. „Wir haben ja jetzt einen neuen Trainer, der uns darauf einstellt, das Spiel gegen Borussia Dortmund möglichst zu gewinnen.“

Nach dem Kovac-K.o. war der Münchner Notfallpla­n mit Flick auf die Spiele gegen Piräus und den BVB ausgericht­et. Teil eins des Auftrags ist erfüllt. Mit Hochdruck wird daneben an der neuen Trainerlös­ung gearbeitet. Thomas Tuchel und Ralf Rangnick sagten ab oder ließen absagen. Nun wurde auch der langjährig­e Arsenal-Coach Wenger von der Liste gestrichen.

„Das werde ich natürlich nicht kommentier­en.Wir werden in Ruhe, ohne Druck, den Trainer aussuchen, der nach unserer Meinung der richtige ist“, hatte Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic zu den Gerüchten um Wenger gesagt. „Hansi ist, glaube ich, in diesem Moment der richtige Trainer für uns. Er ist jetzt bis auf Weiteres Trainer, und alles andere werden wir sehen.“Möglicherw­eise bleibt Hansi als Chef im Glück.

Wenger, der in London mit offensivem Fußball eine Epoche prägte, aber internatio­nal ohne Triumph blieb, hatte sich interessie­rt gezeigt. „Ich würde mich niemals weigern, mit Bayern München zu sprechen“, sagte der Franzose beim Sender beIN Sports: „Denn ich kenne diese Leute, die den Verein führen, seit 30 Jahren. Ich wäre ja vor langer Zeit beinahe mal zu Bayern gegangen.“Das wird er zumindest in naher Zukunft noch immer nicht tun.

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FOTO: DPA Arsene Wenger im April 2018 als Trainer des FC Arsenal.

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