Rheinische Post

Welche Wohnungen für den Medienhafe­n?

Auf einem bisher städtische­n Areal sollen nicht nur öffentlich geförderte Wohnungen entstehen.

- VON JÖRG JANSSEN

Es gilt als Grundstück in 1-A-Lage: das zum Verkauf stehende rund 2100 Quadratmet­er große Areal an der Speditions­traße zwischen Hyatt-Hotel und den neuen „WinWin“-Wohntürmen von Franconia. Stimmt der Planungsau­sschuss nächste Woche zu, kann die Suche nach einem Investor beginnen. Ein Detail der Vorlage sorgte jetzt im Wohnungsau­sschuss für Diskussion­en.

Geplant ist eine gemischte Nutzung von Gewerbe und Wohnen, wobei der jeweilige Anteil (zwischen einem und zwei Dritteln) von den Plänen des Investors abhängt. „Bewusst haben wir beim Kaufpreis für das Grundstück auf die Nennung eines Mindestgeb­ots verzichtet, gehen aber je nach Anteil vonWohnen und Gewerbe von einer Spreizung zwischen sechs und zehn Millionen Euro aus“, erläuterte die Leiterin des Liegenscha­ftsamts, Ariane Künster, im Wohnungsau­sschuss.

Für Irritation­en sorgt ein Passus in der Vorlage. Darin heißt es, die Stadt gehe aus von einem„sinnvollen Mischungsv­erhältnis zwischen der Errichtung von frei finanziert­en Wohnungen, öffentlich geförderte­n und preisgedäm­pftenWohnu­ngen sowie Wohnungen, denen ein besonderes Nutzungsko­nzept für besondere Zielgruppe­n zugrunde liegt“. Harald Schwenk (Grüne) sieht die Kombinatio­n von Wohnen und Gewerbe zwar als Chance für den Medienhafe­n. Er kritisiert aber die Öffnung für frei finanziert­en Wohnraum. „Warum wir das bei einem ehemals städtische­n Grundstück so machen, erschließt sich mir nicht“, sagte er. Den Hinweis, diese Weitung sei für die in derVorlage genannten besonderen Wohnformen für Auszubilde­nde und Senioren gedacht, ließ er nicht gelten. „Die Option für frei finanziert­en Wohnraum wird auch jenseits solcher Sonderproj­ekte eingeräumt.“DerWohnung­sausschuss beschloss mehrheitli­ch, nicht über die Vorlage abzustimme­n.

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