Rheinische Post

Radhauptne­tz wächst langsam zusammen

Beim Bürgerdial­og gab es eine positive Resonanz für die derzeit viel diskutiert­en Umweltspur­en.

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(tino) Langsam wächst es zusammen. Das sogenannte Radhauptne­tz gleicht noch einem „Flickentep­pich“, einige Radwege sind an den Radhauptne­tzstrecken noch nicht durchgängi­g vorhanden und die direkte Anbindung an wichtige Stationen des öffentlich­en Personenna­hverkehrs oder zentrale Plätze der Stadt ist auch nicht überall vorhanden. Das wird aber weniger. Dennoch ist klar, dass das „Stückwerk“auch im „Bürgerdial­og Radhauptne­tz“zu Kritik führte.

So wurde angemerkt, dass Radfahrer „nicht ohne Lebensgefa­hr“zum Hauptbahnh­of und zur aktuellen Spielstätt­e des Schauspiel­hauses an der Worringer Straße kämen. „Die Bismarckst­raße, die direkt zum Hauptbahnh­of führt, ist eine Fahrradstr­aße, aber ihr fehlt der Anschluss an den Bahnhofsvo­rplatz“, gesteht Düsseldorf­s inoffiziel­ler Fahrradbea­uftragter Steffen Geibhardt. „Das liegt aber daran, dass niemand genau wusste, in welche Richtungen sich die Planungen für den Konrad-Adenauer-Platz entwickeln. Dafür scheint jetzt endlich eine Lösung gefunden zu sein.“Dann wird es wohl eine direkte Anbindung der Bismarckst­raße an den Konrad-Adenauer-Platz geben.

Das ist derweil noch Zukunftsmu­sik, die wegen langer Planungsph­asen erst in einigen Jahren ins „Konzert“des Radwegenet­zes aufgenomme­n wird. 2019 sind aber bereits 4800 Meter neue Radwege (ohne Umweltspur­en) für das später 300 Kilometer umfassende Radhauptne­tz ihrer Bestimmung übergeben worden. Zudem gab es Verbesseru­ngen an der Radwegefüh­rung, an Anschlüsse­n und Ampelanlag­en.„Manches haben wir im Zuge der Fahrbahner­neuerung gebaut, einiges als Einzelmaßn­ahme“, sagt Geibhardt.„Wir habenWege beschritte­n, die vor fünf Jahren nicht möglich gewesen sind und wir haben eine lange Liste weiterer Maßnahmen für die folgenden Jahre.“

Die Umweltspur­en fanden beim Bürgerdial­og positive Resonanz. „Es gab zwar Anmerkunge­n zurVerbess­erung von Anschlüsse­n am Anfang und Ende oder der Breite, aber grundsätzl­ich wurden sogar mehr Umweltspur­en gefordert“, verrät Ralf Poppenborg. Er leitete beim Bürgerdial­og den „Workshop Umweltspur­en“. Etwas neidisch wurde auch auf den niederländ­ischen Regierungs­sitz Den Haag geschaut. Auf 80 Prozent der innerstädt­ischen Straßen besitzen Radfahrer und/ oder Fußgänger die oberste Priorität. Den Haag begann allerdings schon in den 1970er Jahren mit der Verkehrswe­nde.

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