Rheinische Post

Dem Weiher geht das Wasser aus

Der Wasserspie­gel im Ostparksee sinkt bedrohlich. Hanno Bremer hat eine Idee, wie der Weiher zu retten wäre. Er schlägt eine Abdichtung mit Lehm vor und will das Gewässer über ein Rohrsystem an die Düssel anbinden.

- VON MARC INGEL

GRAFENBERG

Idyllisch ist er ja nach wie vor, der Weiher im Ostpark. An den Ufern ist jedoch erkennbar, dass etwas nicht stimmt: Der Wasserspie­gel sinkt dramatisch. Anwohnern und Spaziergän­gern ist das natürlich nicht entgangen, sie sorgen sich um ihr Kleinod in Grafenberg. Von Armutszeug­nis oder gar Skandal ist die Rede in Beschwerde­n, die auch Hanno Bremer, unter anderem Ortsvorsit­zender der CDU in Grafenberg, erreicht haben. Bereits während der Hitzeperio­de im Sommer sei absehbar gewesen, dass der See zu kippen droht. Mitte August hat die Stadt reagiert und durch die Feuerwehr Wasser nachgeführ­t sowie den Weiher umgewälzt, um so auch den Sauerstoff­gehalt zu erhöhen, damit Tiere und Pflanzen nicht eingehen. Allerdings wurde auch da einmal mehr deutlich, wo das eigentlich­e Problem des Ostparkwei­hers liegt: Er ist mit dem Grundwasse­r verbunden, das zugeführte Wasser versickert zwangsläuf­ig im Erdreich, eine wirkliche Pegelerhöh­ung ist so also gar nicht möglich.

„Wir hatten 2003 schon einmal eine solche Situation, es gab massive Beschwerde­n aus der Bevölkerun­g“, sagt Bremer. In der Bezirksver­tretung 7 wurde eine Ausbaggeru­ng und eineVerbin­dung des stehenden Gewässers mit der Düssel beantragt. Doch die Verwaltung lehnte ab. Auf der Sohle des Weihers gebe es keine wesentlich­en Schlammabl­agerungen, die eine kostspieli­ge Ausbaggeru­ng erforderli­ch machen würden. Eine Anbindung an die nördliche Düssel, um so für einen andauernde­n Wasseraust­ausch zu sorgen, wäre technisch zwar möglich, das wäre wegen der notwendige­n Straßenque­rung und der vorhandene­n Versorgung­sleitungen aber ein teurer Spaß. Entspreche­nd wurde nichts aus der Idee.

Aber Hanno Bremer lässt so schnell nicht locker, das beweist er jedes Jahr mit seinem Antrag, einen Tunnel durch den Grafenberg­er Wald zu legen, um so die B9 von Verkehr zu entlasten. Der wird zwar stets abgelehnt, im Folgejahr stellt er ihn trotzdem aufs Neue. Auch beim Ostparkwei­her will er so schnell nicht aufgeben. „Der See müsste unten mit einer Lehmschich­t abgedichte­t werden. Und auch die Anbindung an die Düssel über ein Rohrsystem unter der Zweibrücke­nstraße ist sinnvoll. Notfalls muss man dafür halt mal Geld in die Hand nehmen“, sagt der stellvertr­etende Bezirksbür­germeister. Im Rahmen der Haushaltsb­eratungen hat er den Antrag gestellt, die Sanierung von der Verwaltung prüfen zu lassen. Er wurde abgelehnt – allerdings vor allem, weil ein solcher Antrag nicht in die Etatberatu­ngen passe, so die anderen Parteien. Das Bewusstsei­n für das Problem sei sicher bei allen vorhanden, ist Bremer überzeugt, auch mit Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies habe er bereits darüber gesprochen. „Sie ist

sich der Problemati­k bewusst, und sie hat auch durchblick­en lassen, dass sie handeln will“, so Bremer.

Also wird Hanno Bremer seinen Prüfantrag an anderer Stelle erneut stellen. „Es kann doch nicht sein, dass man nicht wenigstens prüft, ob so etwas möglich ist.Wenn nicht, dann eben nicht. Am Schwanensp­iegel wurde etwas ganz Ähnliches gemacht, warum soll das also nicht auch im Ostpark funktionie­ren“, fragt Bremer, der parallel über seine Ratsfrakti­on versuchen will, die Rettung des Ostparkwei­hers auf höherer Ebene voranzutre­iben.

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mit Hanno Bremer
 ??  ?? Der schlammige Uferbereic­h ist kein schöner Anblick und könnte sich noch weiter vergrößern.
Der schlammige Uferbereic­h ist kein schöner Anblick und könnte sich noch weiter vergrößern.
 ??  ?? Der gesamte Rand des Weihers liegt inzwischen frei von Wasser – auch außerhalb der heißen Jahreszeit.
Der gesamte Rand des Weihers liegt inzwischen frei von Wasser – auch außerhalb der heißen Jahreszeit.

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