Ruhig erzähltes Krimischmankerl
Eine raue See, dunkle Bilder und zwischenmenschliche Konflikte – keine Frage, die gestrige Episode des (Vortag, 20.15 Uhr, ARD) passte perfekt zur Stimmung eines kalten, stürmischen, verregneten Herbsttages. Regisseur Andreas Herzog, der bereits die dritte Episode in Szene setzte, verband gekonnt mehrere Erzählstränge zu einem großen Ganzen. Dabei übernahmen dänische Fischer einen Großauftrag, mit dem eigentlich Raik Harms (Ronald Kukulies) gerechnet hatte, der nun vor dem finanziellen Ruin stand. Dass dies alles nicht mit rechten Dingen zuging, wurde im Laufe des Films klar. Darüber hinaus hatten Polizistin Ellen Norgaard (Rikke Lylloff ) und ihr Team auch noch die Todesumstände einer angespülten Wasserleiche zu klären. Gekonnt woben die Drehbuchautoren Sarah Schnier und Carl-Christian Demke die Figur der Ex-Anwältin Karin Lossow (Katrin Sass) in die Geschichte ein, die diesmal vor allem mit ihren persönlichen Beziehungen in alle Richtungen weiterhelfen konnte. Überhaupt gingen Privates und Berufliches fließend ineinander über, wobei nicht nur mehr aus der Vergangenheit von Ellen Norgaard zutage befördert wurde, sondern auch die Beziehung zwischen der Polizistin und der Ex-Anwältin neue Tiefen erreichte. Trotz der vielen Aspekte fühlte sich der Zuschauer nie überfordert, was vor allem der unaufgeregten Erzählweise zu verdanken war, durch die sich die Krimireihe auch zuvor ausgezeichnet hatte. Auf einen neuen Fall muss der Zuschauer glücklicherweise nicht lang warten: Die neue Episode „Träume“folgt schon nächste Woche.